
Antikörpertherapie am Städtischen Klinikum
Viele Menschen sind mittlerweile gegen SARS-CoV-2 geimpft und wiegen sich somit in Sicherheit. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass sich auch vollständig geimpfte Personen nach wie vor infizieren, die Erkrankung übertragen und selbst schwer erkranken können.
Sie sind mittels PCR positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden oder an COVID-19 erkrankt? Dann kommt hier die gute Nachricht für Sie:
Seit dem Frühjahr 2021 können sich positiv auf SARS-CoV-2 Getestete oder an COVID-19 Erkrankte am Städtischen Klinikum Dessau mit Antikörpern stationär oder auch ambulant behandeln lassen. Dadurch konnte bislang in vielen Fällen verhindert werden, dass die Krankheit ausbricht oder einen schweren Verlauf nimmt.
Ansprechpartner | Chefarztsekretariat |
Telefon | 0340 501-1232 |
E-Mail: Hier klicken | |
Infoflyer zur Antikörpertherapie | |
Weitere Informationen bei "Corona, was tun? |
Für Fragen stehen Chefarzt Prof. Dr. med. G. Behre und Oberärztin Dr. med. J. Pannier zur Verfügung.
- monoklonale Antikörper reduzieren das Risiko von Krankenhausaufnahme und Tod laut Studien um 70 Prozent
- als einzige Nebenwirkungen sind bislang allergische Reaktionen bekannt, die allerdings selten auftreten
- schriftlich vorliegender positiver SARS-CoV-2-PCR-Test
- möglichst vor Ausbruch erster Symptome, spätestens jedoch innerhalb von sieben Tagen nach positivem Test oder dem Auftreten der ersten Symptome
- noch keine schweren Symptome
- idealerweise ein Einweisungsschein
- Verhinderung des Eindringens des Corona-Virus in die Zellen
- Minimierung von schweren Krankheitsverläufen und intensivmedizinischen Behandlungen
Monoklonale Antikörper (IGG1-Antikörper) mit unterschiedlichen Angriffspunkten an den Rezeptorbindungsdomänen von SARS-Cov-2-Viren blockieren nachweislich die Virusreplikation und sind besonders wirksam, wenn sie bei positiv getesteten Risikopatienten früh gegeben werden (maximal 7 Tage nach Diagnosestellung).
Die klinische Wirksamkeit verschiedener Antikörperpräparationen liegt zwischen 70 und 90 % bezüglich der Reduktion der Hospitalisierungsrate, mit einem guten Sicherheitsprofil.
Nach jetzigem Wissensstand ist der Einsatz monoklonaler Antikörper bei Patienten unter Sauerstoffbehandlung nicht indiziert.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wurden bislang über 2 Millionen Patienten im ambulanten Setting mit monoklonalen Antikörpern behandelt.
In der Bundesrepublik Deutschland wurden bislang nur in wenigen Klinikambulanzen einige Tausend monoklonale Antikörper verabreicht, im niedergelassenen Bereich so gut wie nie.
Diese Tatsache lässt sich wie folgt erklären:
Die niedergelassenen Ärzte sind in nicht ausreichender Form über die Therapieoptionen mit monoklonalen Antikörpern informiert. Zudem schrecken die bürokratischen Hürden und rechtlichen Risiken bei bislang in Europa nicht zugelassenen Substanzen von einer Anwendung ab. Strukturelle Defizite für die Anwendung monoklonaler Antikörper im niedergelassenen Bereich aufgrund nicht vorhandener Räumlichkeiten für die Behandlung hochinfektiöser Patienten machen eine Versorgung im ambulanten Bereich nahezu unmöglich.
Der niedergelassene Arzt sollte deshalb eine Lotsenfunktion für die Versorgung seiner Patienten in Klinikambulanzen wahrnehmen.
In der Kommunikation der Anwendungsmöglichkeiten von monoklonalen Antikörpern kommt den medizinischen Fachgesellschaften, Institutionen und Körperschaften eine besondere Rolle zu.
Angesichts steigender Infektionszahlen und einer zu erwartenden stärkeren Belastung des Gesundheitswesens muss es gelingen, den Einsatz monoklonaler Antikörper in der Frühphase der Erkrankung auch in Deutschland flächendeckend zu realisieren.
Dr. Klaus-Friedrich Bodmann, 1. Vorsitzender Infekt-Liga
Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer
Prof. Dr. Gerhard Behre, Chefarzt Klinik innere Medizin, Klinikum Dessau
Dr. Nils Keiner, Chefapotheker Universitätsklinikum, Frankfurt a. Main
Bernd Helmecke, Niedergelassener Internist, Crivitz
Prof. Dr. Dominic Wichmann, OA Intensivmedizin/Infektiologie UKE, Hamburg

Infizierte, die mit dem eigenen Auto kommen, nutzen bitte die Zufahrt zum Krankenhaus an der Ostseite über den Meister-Knick-Weg bzw. Gablenzstraße. Von dort sind Parkplätze für Covid-Patienten und der Fußweg zum Eingang der Corona-Station ausgeschildert.
Für Navigationssysteme: Kreuzung Gablenzstraße und Meister-Knick-Weg