Antikörpertherapie bei Covid-19

Sehr geehrte ärztliche Kolleginnen und Kollegen,

viele Menschen sind mittlerweile gegen SARS-CoV-2 geimpft und wiegen sich somit in Sicherheit. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass sich auch vollständig geimpfte Personen nach wie vor infizieren, die Erkrankung übertragen und selbst schwer erkranken können. Falls Sie Patienten betreuen, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben oder an COVID-19 erkrankt sind, möchten wir Sie auf die Antikörpertherapie am Städtischen Klinikum Dessau aufmerksam machen.

Seit dem Frühjahr 2021 können sich positiv auf SARSCoV-2 Getestete oder an COVID-19 erkrankte Patienten am Klinikum mit Antikörpern stationär oder ambulant behandeln lassen.

Bei mehr als 90 Prozent der bislang mit den monoklonalen Antikörpern behandelten Patienten im Klinikum Dessau konnte ein schwerer Krankheitsverlauf sowie eine erwartete intensivmedizinische Versorgung vermieden werden. So sind von den behandelten Risikopatienten nur 5 Prozent intensivpflichtig geworden oder verstorben.  Zudem konnte die Krankenhausverweildauer der Patienten gegenüber einer Vergleichsgruppe signifikant von 17 auf 9 Tage reduziert werden.

AnsprechpartnerChefarztsekretariat 
Telefon0340 501-1232 
E-Mail: Hier klicken  
Infoflyer zur Antikörpertherapie  
Weitere Information bei "Corona, was tun?"  

Sollten Sie Rückfragen haben, so stehen der Chefarzt Prof. Dr. med. Gerhard Behre und die Leitende Oberärztin Dr. med. Judith Pannier über die Nummer des Chefarztsekretariats zur Verfügung.

  • monoklonale Antikörper reduzieren das Risiko von Krankenhausaufnahme und Tod laut Studien um 70 Prozent
  • als einzige Nebenwirkungen sind bislang allergische Reaktionen bekannt, die allerdings selten auftreten
  • schriftlich vorliegender positiver SARS-CoV-2-PCR-Test
  • möglichst vor Ausbruch erster Symptome, spätestens jedoch innerhalb von sieben Tagen nach positivem Test oder dem Auftreten der ersten Symptome
  • noch keine schweren Symptome
  • idealerweise ein Einweisungsschein
  • Verhinderung des Eindringens des Corona-Virus in die Zellen
  • Minimierung von schweren Krankheitsverläufen und intensivmedizinischen Behandlungen

Monoklonale Antikörper (IGG1-Antikörper) mit unterschiedlichen Angriffspunkten an den Rezeptorbindungsdomänen von SARS-Cov-2-Viren blockieren nachweislich die Virusreplikation und sind besonders wirksam, wenn sie bei positiv getesteten Risikopatienten früh gegeben werden (maximal 7 Tage nach Diagnosestellung).
Die klinische Wirksamkeit verschiedener Antikörperpräparationen liegt zwischen 70 und 90 % bezüglich der Reduktion der Hospitalisierungsrate, mit einem guten Sicherheitsprofil.

Nach jetzigem Wissensstand ist der Einsatz monoklonaler Antikörper bei Patienten unter Sauerstoffbehandlung nicht indiziert.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wurden bislang über 2 Millionen Patienten im ambulanten Setting mit monoklonalen Antikörpern behandelt.
In der Bundesrepublik Deutschland wurden bislang nur in wenigen Klinikambulanzen einige
Tausend monoklonale Antikörper verabreicht, im niedergelassenen Bereich so gut wie nie.


Diese Tatsache lässt sich wie folgt erklären:
Die niedergelassenen Ärzte sind in nicht ausreichender Form über die Therapieoptionen mit monoklonalen Antikörpern informiert. Zudem schrecken die bürokratischen Hürden und rechtlichen Risiken bei bislang in Europa nicht zugelassenen Substanzen von einer Anwendung ab. Strukturelle Defizite für die Anwendung monoklonaler Antikörper im niedergelassenen Bereich aufgrund nicht vorhandener Räumlichkeiten für die Behandlung hochinfektiöser Patienten machen eine Versorgung im ambulanten Bereich nahezu unmöglich.

Der niedergelassene Arzt sollte deshalb eine Lotsenfunktion für die Versorgung seiner Patienten in Klinikambulanzen wahrnehmen.
In der Kommunikation der Anwendungsmöglichkeiten von monoklonalen Antikörpern kommt den medizinischen Fachgesellschaften, Institutionen und Körperschaften eine besondere Rolle zu.

Angesichts steigender Infektionszahlen und einer zu erwartenden stärkeren Belastung des Gesundheitswesens muss es gelingen, den Einsatz monoklonaler Antikörper in der Frühphase der Erkrankung auch in Deutschland flächendeckend zu realisieren.

Dr. Klaus-Friedrich Bodmann, 1. Vorsitzender Infekt-Liga
Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer
Prof. Dr. Gerhard Behre, Chefarzt Klinik innere Medizin, Klinikum Dessau
Dr. Nils Keiner, Chefapotheker Universitätsklinikum, Frankfurt a. Main
Bernd Helmecke, Niedergelassener Internist, Crivitz
Prof. Dr. Dominic Wichmann, OA Intensivmedizin/Infektiologie UKE, Hamburg

Konsensus-Empfehlung

Infizierte, die mit dem eigenen Auto kommen, nutzen bitte die Zufahrt zum Krankenhaus an der Ostseite über den Meister-Knick-Weg bzw. Gablenzstraße. Von dort sind Parkplätze für Covid-Patienten und der Fußweg zum Eingang der Corona-Station ausgeschildert.

Für Navigationssysteme: Kreuzung Gablenzstraße und Meister-Knick-Weg

Routenbeschreibung