Behandlung von Augentumoren

In der Augenklinik stehen uns zur Behandlung von gut- und bösartigen Augentumoren die Ruthenium- Brachytherapie sowie stereotaktische und perkutane Bestrahlungen zur Verfügung. Augentumore können in gut- und bösartige Neubildungen unterteilt werden. Des Weiteren teilt man sie je nach der Lage am Auge in Lid-, Bindehaut- oder Aderhauttumoren ein. Für mehr Informationen zu den Lidtumoren siehe auch hier.

Unsere Tumorsprechstunde findet jeden Montag statt. Es ist eine Überweisung von einem ambulanten Augenarzt nötig.

Bindehauttumore

Zu den gutartigen Bindehauttumoren zählen eine Vielzahl von Neubildungen, unter anderem der Bindehautnaevus (Leberfleck der Bindehaut) oder auch Veränderungen, die durch Umwelteinflüsse, wie z.B. Sonnenlichtexposition entstehen. Gutartige Veränderungen müssen primär nicht behandelt/operiert werden. Meist ist es jedoch ratsam ein Foto des Tumors zu machen, damit man ihn im weiteren Verlauf vergleichen kann, denn in seltenen Fällen kann aus einer gutartigen Veränderung durch Zunahme der Größe oder auch Veränderung der Farbe ein bösartiger und somit behandlungsbedürftiger Tumor werden.

Bösartige Bindehauttumore, wie z.B. das Bindehautmelanom (Abb. 1) oder auch das Plattenepithelkarzinom, müssen entfernt und anschließend bestrahlt werden. Die Bestrahlung erfolgt rund zwei Wochen nach der Tumorentfernung und wird mit einem Ruthenium- Applikator durchgeführt. Dieser Applikator (ein strahlendes Plättchen) wird für wenige Tage auf das Auge genäht und anschließend wieder entfernt. Danach kann es nötig sein, noch eine lokale Chemotherapie mit Mitomycin C  Augentropfen durchzuführen. Bei anderen bösartigen Bindehauttumoren, wie Metastasen oder auch Lymphomen, erfolgt die Behandlung in enger Zusammenarbeit mit unseren Kollegen aus dem Onkologischen Zentrum.

Aderhauttumore

Zu den häufigsten gutartigen Aderhauttumoren zählt der Aderhautnaevus (Abb.2). Auch dieser kann sich in einigen wenigen Fällen verändern und zu einem bösartigen Aderhautmelanom entwickeln. Daher ist es auch bei einem Aderhautnaevus wichtig, ihn mit einer speziellen Kamera zu fotografieren um im Verlauf vieler Jahre im Vergleich kleinste Veränderungen entdecken zu können. Helfen kann dabei auch eine Ultraschalluntersuchung, bei welcher der Naevus vermessen wird. Der Aderhautnaevus muss nicht behandelt werden. Es gibt auch gutartige Tumoren von Gefäßen. Hier kann, sollten sekundäre Veränderungen wie Blutungen oder Flüssigkeitsansamlungen unter der Netzhaut auftreten, eine Behandlung mit dem Laser, eine Kältebehandlung oder eine Bestrahlung mit dem Rutheniumapplikator notwendig werden.

Das Aderhautmelanom (Abb.3) ist der häufigste bösartige Tumor, der primär im Auge entsteht und erfordert eine Bestrahlung. Je nach Größe und Lage des Tumors stehen uns zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen die Bestrahlung mittels Ruthenium- Applikator, der eine geringe Eindringtiefe in menschliches Gewebe aufweist und bei der Behandlung von kleinen Tumoren verwendet wird. Zum anderen die stereotaktische Bestrahlung, die wir in Zusammenarbeit mit unseren Strahlentherapeuten im Haus durchführen. Sie ist für große und zentrale, also nah am Sehzentrum liegende Tumoren optimal. Zur Vorbereitung der Bestrahlung werden als Markierung vier Tantalumclips auf das Auge im Bereich des Tumors genäht, so dass die Strahlentherapeuten den Tumor gut lokalisieren können.