HNO Onkologie
Krebserkrankungen im Kopf Hals Bereich können die Mundhöhle, den Rachen und den Schlund, den Kehlkopf und die Luftröhre, die Nase und Nasennebenhöhlen, die Augenregion, die Ohren, die Speicheldrüsen, Lymphdrüsen und die Haut betreffen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind Nikotin- und Alkoholgenuss. Die Therapie einer Krebserkankung im Kopf Hals Bereich erfordert eine hohe Expertise und Kompetenz. Nach Diagnosestellung wird in der Regel interdisziplinär eine Therapieplanung erstellt, gemeinsam mit Strahlentherapeuten, Onkologen und Pathologen sowie auch Augenärzten, MKG-Chirurgen oder Neurochirurgen, je nach Lokalisation des Tumors. Der wichtigste Schwerpunkt ist hierbei natürlich die kurative Therapie, der Organerhalt oder der Erhalt der Funktion eines Organs und die Lebensqualität der Patienten. Die zu erhaltenden Funktionen sind zum Beispiel das Sprechen, Schlucken, Riechen, Atmen oder Hören.
Diagnostik
Sollte der Verdacht einer bösartigen Erkrankung im HNO Bereich bestehen ist eine schnelle und genaue Diagnostik notwendig. Desto früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. In unserer Klinik findet die Diagnostik überwiegend stationär statt. Hierzu gehören eine Computertomographie der Kopf-Hals Region sowie des Thorax, eine Ultraschalluntersuchung des Halses und eine Panendoskopie. Bei der Panendoskopie werden alle schleimhauttragenden Areale der oberen Atemwege sowie der obere Teil der Speiseröhre in Vollnarkose untersucht. Im Rahmen dieser Untersuchung können auch Gewebeproben für eine pathologische Begutachtung gewonnen werden.
Therapie
Ziel einer operativen Therapie ist es in der Regel den gesamten Tumor mit einem Sicherheitsabstand zu entfernen. Hierfür kommen in unserer Klinik unter anderem mikroskopische und laserchirurgische Verfahren zum Einsatz. Je nach Größe des entstandenen Gewebsdefekt erfolgt zusätzlich eine Rekonstruktion. Dies kann entweder mit lokalen Lappenplastiken oder Transplantationen von Haut und Unterhautgewebe vom Unterarm, der Brust oder dem Oberschenkel erfolgen. Bei ausgedehnten Tumoren kann ein Luftröhrenschnitt sowie die Ernährung über eine Magensonde und eine postoperative intensivmedizinische Überwachung notwendig sein. Dies ist in der Regel nur vorrübergehend notwendig, um lebenswichtige Funktionen zu erhalten. Für bösartige Neubildungen der Orbita und der Schädelbasis erfolgt eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Augenärzten oder Neurochirurgen des Städtischen Klinikums. Sollte eine operative Therapie nicht möglich oder gewünscht sein, kommt eine Bestrahlung gegebenenfalls in Kombination mit einer Chemotherapie in Frage. Diese Therapie erfolgt in unserer Klinik bzw. in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie oder unserem onkologisches Zentrum. Eine ambulante sowie eine stationäre Therapie sind möglich. Bei fortgeschrittenen bösartigen Tumoren, die weder operiert noch bestrahlt werden können, bieten wir eine so genannte medikamentöse Tumortherapie an. Bei diesen neuartigen Behandlungsmöglichkeiten kommt es stets zu weiteren Verbesserungen und Innovationen, welche wir im vollen Umfang für unsere Patienten anbieten.
Nachsorge
Im Rahmen der Nachsorge bieten wir unseren Tumorpatienten eine regelmäßige Panendoskopie sowie bildgebende Kontrollen mittels Computertomographie, MRT und Ultraschall unter stationäre Bedingungen an. Hier liegt unser Augenmerk auf der Erkennung erneuter bösartiger Veränderungen sowie der Behandlung der Folgen und Nebenwirkungen einer Krebstherapie. In der Regel erfolgen die regelmäßigen Nachuntersuchungen in enger Abstimmung mit niedergelassenen HNO-Fachärzten für die ersten fünf Jahre nach Krebstherapie.
Kehlkopfoperationen
Neben den bereits erwähnten Eingriffen bei bösartigen Tumoren des Kehlkopfes werden ebenso gutartige Veränderungen (z.B. Polypen, Zysten, Narben, Tumore) operativ mittels mikrochirurgischen Operationen am Mikroskop entfernt und auch stimmverbessernde Operationen (Phonochirurgie) durchgeführt. Bei Gewebsverlusten im Kehlkopf nach Operationen oder Verletzungen können wiederherstellende Maßnahmen wie Einspritzungen oder Operationen mit stimmverbessernden Implantaten angeboten werden.