Computertomographie
Die Computertomographie ist ein Röntgenverfahren. In modernen Spiral-Computertomographen rotiert kontinuierlich eine Röntgenröhre um den Aufnahmetisch herum. Der Röntgenröhre gegenüberliegend, auf der anderen Seite des Patienten, befindet sich das Aufnahmesystem (Detektor). All dies ist für den Patienten nicht sichtbar, da sich die Röntgenröhre und das Aufnahmesystem in einem Gehäuse (Gantry) befinden.
Während eines vollständigen Umlaufs der Röntgenröhre um den Körper werden fächerförmig Röntgenstrahlen durch den Körper geschickt und es wird die Abschwächung dieser Röntgenfächerstrahlen hinter dem Patienten im Detektor aufgezeichnet. Aus dieser sehr großen Anzahl von Messwerten (Schwächungswerten) berechnet ein Computer ein Bild, das die Dichteverteilung im untersuchten Körper widerspiegelt. Wie auf einem Röntgenbild werden dichte Strukturen wie z. B. Knochen oder Verkalkungen hell abgebildet, während wenig dichte Strukturen wie Fettgewebe oder Luft sehr dunkel dargestellt werden.
Die Untersuchung wird anhand eines Filmes oder an einem Monitor ausgewertet.
Untersuchungsablauf
Anhand der Fragestellung wird ein individueller Untersuchungsablauf vom Arzt festgelegt.
Zur besseren Beurteilung und Abgrenzbarkeit von umgebenden Strukturen wird häufig der Dünndarm durch langsames Trinken einer Flüssigkeit kontrastiert. In Abhängigkeit von der Fragestellung stehen auch unterschiedliche Kontrastmittel für die Kontrastierung des Dickdarms zur Verfügung.
Für die meisten Untersuchungen wird zusätzlich eine intravenöse Kontrastmittelgabe durchgeführt.
Der Patient wird zur Vorbereitung der Untersuchung anhand eines Aufklärungsbogens über die intravenöse Kontrastmittelinjektion aufgeklärt. Vor der Untersuchung wird eine Plastikkanüle in eine Vene plaziert, so dass während der Untersuchung das Kontrastmittel injiziert werden kann.
Wenn der Patient dann an der Reihe ist, wird er auf dem Untersuchungstisch gelagert, wobei zur Untersuchung des Brustraumes und des Bauchraumes die Arme über den Kopf angehoben werden müssen.
Der Patient wird dann mit dem Tisch in den Computertomographen eingefahren.
Zunächst wird ein Übersichtsbild angefertigt. Anhand dieser Aufnahme kann die Röntgenassistentin (Röntgenassistent) die Untersuchung exakt planen und den zu untersuchenden Bereich einzeichnen. Nach einer kurzen Pause (Programmierung des Gerätes) erfolgt dann die eigentliche Untersuchung. Bei Untersuchungen im Brust- und Bauchbereich muss die Luft angehalten werden. Die Untersuchung ist in der Regel nach ein bis zwei Minuten beendet und der Patient kann den Untersuchungstisch wieder verlassen.
Kontrastmittel
Wie bereits gesagt, verbessert die Verabreichung von Kontrastmittel in den meisten Fällen die Beurteilbarkeit der Untersuchung. So werden durch das Kontrastmittel Blutgefäße (Arterien und Venen) kontrastiert, so dass diese zuverlässig erkannt und abgegrenzt werden können. Tumoren und Entzündungen weisen eine vermehrte Kontrastmittelanreicherung auf, so dass diese Veränderung ebenfalls durch die Kontrastmittelverabreichung in die Vene zuverlässiger erkannt werden können. Darm wird durch Trinken oder durch die Eingabe von Kontrastmittel von hinten angefärbt. Besonders zur Kontrastierung des Dünndarms ist eine längere Zeit und eine große Menge an Kontrastmittel erforderlich, damit alle Darmabschnitte zuverlässig erkennbar sind und gut gegen z. B. krankhafte Veränderungen abgegrenzt werden können.
Mögliche Komplikationen
Während der Eingabe des Kontrastmittels spürt der Patient ein Wärmegefühl, das in allen Bereichen seines Körpers bemerkbar sein kann. Dieses Gefühl besteht aber nur für die kurze Zeitdauer der Injektion.
Ernste Nebenwirkungen im Rahmen einer solchen Kontrastmittelgabe sind extrem selten. Grundsätzlich können aber Nebenwirkungen auftreten, bis hin zu schweren Kontrastmittelreaktionen.
Eine Unverträglichkeitsreaktion kann sich durch Übelkeit und Erbrechen bemerkbar machen. Allergische Reaktionen können zu Hautausschlag, Juckreiz, aber auch zu Atemnot und zu Kreislaufreaktionen führen. Diese schweren Kontrastmittelnebenwirkungen sind eine extreme Seltenheit, müssen dann aber gegebenenfalls mit intensivmedizinischen Maßnahmen behandelt werden. In dem verabreichten Röntgenkontrastmittel ist eine verhältnismäßig große Menge an Jod gebunden. Dies kann bei vorbestehender Schilddrüsenüberfunktion eine vermehrte Produktion von Schilddrüsenhormonen auslösen. Sollte eine solche Schilddrüsenüberfunktion bekannt sein, sagen Sie dies bitte vor der Untersuchung.
Auch eine vorbestehende Neigung zu Allergien oder bereits durchgemachte allergische Zustände können das Risiko für eine Kontrastmittelnebenwirkung erhöhen. In diesen Fällen geben wir unseren Patienten als Vorsichtsmaßnahme entsprechende antiallergische Medikamente.
Auch eine vorbestehende Nierenerkrankung oder die Einnahme von Medikamenten sollten vor einer Kontrastmittelgabe mitgeteilt werden.
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen zur Computertomographie bestehen nicht. Schwangere sollten allerdings nur in seltenen Ausnahmefällen unter einer sehr strengen Indikationsstellung untersucht werden.
Vorsichtsmaßnahmen können erforderlich sein bei vorbestehenden Allergien, Nierenerkrankungen und bei der Einahme von einigen Medikamenten.
Indikationen
Die Computertomographie ist heute eine der wichtigsten bildgebenden Verfahren zur Darstellung von Krankheitsprozessen.
Zum Nachweis oder zum Ausschluss eines Tumors ist die Computertomographie in hervorragender Weise geeignet.
Auch Entzündungen wie Eiteransammlungen (Abszess) oder Entzündungen z. B. im Bereich der Lunge können frühzeitig und zuverlässig mit der Computertomographie nachgewiesen werden.
Die Knochendichte kann ebenfalls sehr genau durch die Computertomographie bestimmt werden. Hierzu werden einige CT-Schichten durch Wirbelkörper angefertigt und der Mineralgehalt durch ein Auswerteprogramm berechnet.
Auch die Darstellung von Gefäßen oder von Gefäßverengungen im Bereich der Arterien oder die Darstellung von Blutgerinseln in Venen ist mit der Computertomographie in ausgezeichneter Weise möglich.
Strahlenexposition
Die Computertomographie bietet im Gegensatz zur herkömmlichen Röntgenaufnahme in praktisch allen Bereichen ihrer Anwendung eine erheblich höhere Aussagekraft als vergleichbare Röntgenbilder.
Dieser erheblich höhere diagnostische Zugewinn muss mit einer höheren Strahlenexposition erkauft werden.