Histologielabor

Enzymhistochemische und -zytochemische Methoden werden vor allem an Frischgeweben in speziellen Laboren durchgeführt, da sie intakte enzymatische Systeme voraussetzen. In der Neuropathologie werden zum Beisoiel Gefriermaterialien zur Diagnostik des Morbus Hirschsprung (Acethylcholinesterase) und von Myopathien (Nachweis von Typ-I- und Typ-II-Muskelfasern) eingesetzt. Aber auch am formalinfixierten und paraffineingebetteten Material können enzymatische Methoden eingesetzt werden. So nutzen wir in der Hämatopathologie die unspezifische Esterase zum Nachweis der Granulopoese. Auch ein anderes Enzym, das Isoenzym 5 der sauren Phosphatase, die tartratresistente saure Phosphatase ist am fixierten und paraffineingebetteten Gewebe einsetzbar: es stellt Riesenzellen vom Osteoklastentyp dar. Das Grundprinzip besteht darin, dass ein farbloses Substrat durch das im Gewebe lokalisierte Enzym in ein farbiges und damit im Präparat sichtbares Endprodukt umgewandelt wird.

Histochemische und zytochemische Methoden dienen dem Nachweis bestimmter chemischer Substanzen im Gewebe und in Zellen, wie zum Beispiel zwei- oder dreiwertiges Eisen, Glykosaminoglykane, Muzine, kollagene und elastische Fasern, Basalmembranbestandteile.

Eine sehr wichtige histochemische Methode ist die Perjodsäure-Schiffsches Reagenz-(PAS)-Färbung. Mit ihr werden Schleimsubstanzen leuchtend purpur dargestellt. Besonders die Ausreifung des Epithels im Magen-Darm-Trakt lässt sich damit gut darstellen. Pilze und einige seltene Erreger färben sich an. Entscheidende Informationen lassen sich für die Beurteilung von Tumoren gewinnen, insbesondere diffuse, siegelringzellige Karzinome können besser dargestellt werden, die in der HE-Färbung schwer zu identifizieren sind.

Mit der Elastica-van-Gieson- (EvG)-Färbung werden insbesondere elastische Fasern dargestellt. Sie stellen sich in der HE-Färbung nicht oder unzureichend dar. Die Beurteilung der elastischen Fasern ist wichtig bei der Untersuchung von Hautpräparaten und Blutgefäßen. Auch bei Tumoren kann die EvG-Färbung bei der Beurteilung des Einbruchs in größere Gefäße, einer hämangischen Karzinose, hilfreich sein.

Die Ziehl-Neelsen- (ZN)-Färbung dient der Darstellung säurefester Stäbchen, der Mykobakterien. Bei normaler Abwehrlage des Patienten sieht man diese nur äußerst selten, da sie oft nur in geringer Anzahl vorhanden sind. Deshalb muss man davon ausgehen, dass auch bei fehlendem Nachweis säurefester Stäbchen in der ZN-Färbung eine Mykobakteriose vorliegen kann!