Neuer OP-Roboter: Jeder Schnitt mit höchster Präzision
Er ist mannshoch und tonnenschwer, aber keinesfalls grobmotorisch. Die Arme mit den chirurgischen Instrumenten und der hochauflösenden Kamera sind beweglicher als die Finger einer menschlichen Hand. Mit da Vinci hat ein OP-Roboter der neuesten Generation seinen Dienst im Klinikum aufgenommen.
Zum da Vinci-Paket - so der Name des ferngesteuerten OP-Helfers – gehören zwei Steuerkonsolen, ein Videowagen und natürlich der neue Kollege Roboter mit seinen vier überaus beweglichen, nie zitternden Greifarmen. „Für unsere Operateure bedeutet der Einzug der Robotik einen Quantensprung“, freut sich der Ärztliche Direktor Dr. med. Joachim Zagrodnick. „Wir werden unser medizinisches Angebot nicht nur modernisieren, sondern auch erheblich verbessern.“ Insgesamt hat das Klinikum mehrere Millionen Euro in den automatisierten OP-Helfer investiert und dafür einen da Vinci der 4. Generation – benannt nach dem italienischen „Mona Lisa“-Maler und genialen Gelehrten Leonardo – in Vollausstattung bekommen. Das modernste und kompletteste Robotik-System, das derzeit auf dem Markt zu haben ist.
Mit da Vinci sieht der Chirurg, bequem und an der Konsole sitzend, das Operationsfeld hochauflösend, dreidimensional und in bis zu 10-facher Vergrößerung vor sich. Von hier aus steuert er die vier Arme des Roboters mit den verschiedenen Instrumenten und kann so ausdauernd und auf einem neuen Präzisionslevel schneiden, klammern und veröden. Dank spezieller Gelenke und eines Tremor-Filters können die Arme in jede Richtung bewegt und jede noch so kleine Ungenauigkeit des Arztes ausgeglichen werden. Viele Bereiche erreicht der Chirurg dank der Bildgebung und der Beweglichkeit nun deutlich besser.
Eine Operation mit dem Robotersystem ermöglicht auch kleinere Schnitte. Von dieser präzisen Technik profitieren vor allem Krebspatienten mit Tumoren, die minimalinvasiv operiert werden. „Das Infektionsrisiko sinkt, die Blutverluste sind geringer und kleinere Wunden heilen besser“, fasst Dr. med. Diana Standhaft, Chefärztin der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie, die das Robotik-System in ihrem Bereich als erster Bereich eingesetzt hat, die Vorteile zusammen. Außerdem sei es möglich, die Dauer einer Operation zu verkürzen, was sich wiederum positiv auf die Dosierung der Narkose auswirkt.
Einsatzmöglichkeiten für den Kollegen Roboter sind die Urologie, zum Beispiel bei Prostata-, Nieren- oder Harnblasenoperationen oder die Gynäkologie mit Eingriffen an der Gebärmutter. In der Allgemeinchirurgie können mit da Vinci zum Beispiel der Darm, die Leber oder der Magen, und in der Thoraxchirurgie die Lunge operiert werden.