Kardiologie

Als erstes Krankenhaus in Sachsen-Anhalt ist es dem Städtischen Klinikum gelungen, von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz zertifiziert zu werden. Von einer Herzinsuffizienz spricht der Mediziner, wenn die Pumpleistung des Herzens nicht mehr ausreicht, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.

Die Kardiologie des Klinikums ist auch als Chest Pain Unit (CPU) zertifiziert. Generelles Ziel einer CPU ist es, einen akuten oder neu aufgetretenen unklaren Thoraxschmerz rasch und zielgerichtet hinsichtlich der Diagnose oder möglicher Differenzialdiagnosen abzuklären und umgehend therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Grundlage für den Zertifizierungsprozess sind die räumlichen und apparativen Voraussetzungen, die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen sowie die Ausbildungsvoraussetzungen des Personals.

Untersuchungen und Behandlungen erfolgen stationär auf der Station 12 und der Station 23 mit integrierter Intermediate Care Einheit, aber auch ambulant in der Schrittmacher- und ICD-Sprechstunde bzw. der kardiologischen Funktionsdiagnostik, dem Schrittmacher-OP oder dem Herzkatheterlabor. Für Patienten aller Abteilungen steht eine internistische Intensivstation für den Fall zur Verfügung, dass eine lebensbedrohliche Erkrankung vorliegt, die auch bei Versagen einzelner Organe durch den Einsatz spezieller und intensiver Behandlungsverfahren überwunden werden kann.

Die wesentlichen Herzerkrankungen, die stationär behandelt werden müssen, sind:

  • Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt
  • Herzklappenerkrankungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens
  • eher seltenere Herzerkrankungen (Herzmuskelentzündung, Herzbeutelerkrankungen etc.)

Nach einem akuten Herzinfarkt, auch akutes Koronarsyndrom genannt, ist die Herzschwäche einer der häufigsten Gründe für eine stationäre Aufnahme. Die Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, kann letztendlich durch jegliche Herzerkrankung ausgelöst werden. Daher ist eine sorgfältige Ursachenklärung, auch Diagnostik genannt, der Schlüssel für eine zielgerichtete und erfolgreiche Behandlung.

In unserer Klinik können wir die folgenden Verfahren für Diagnostik und Behandlung einsetzen: Nichtinvasive Verfahren:

  • EKG, Langzeit-EKG, Ereignisrekorder
  • Belastungs-EKG
  • Echokardiografie (= Herzultraschall), transthorakal und transoesophageal (von der Speiseröhre aus)
  • Stressechokardiografie
  • Kipptischuntersuchung
  • Nuklearmedizinische Untersuchungsverfahren (z.B. Technetium- oder Thalliumszintigrafie)
  • Kardio-CT und Kardio-MRT in Zusammenarbeit mit der Radiologischen Abteilung des Hauses

Invasive Verfahren:

  • Herzkatheterlabor mit 24h-Rufbereitschaft zur Behandlung akuter Herzinfarkte
  • Perkutane Koronarintervention incl. Rekanalisation chronisch verschlossener Koronargefäße und Bestimmung der koronaren Flussreserve
  • Implantation von Herzschrittmachern, implantierbaren Defibrillatoren und CRT (Cardiale Resynchronisierungstherapie) im eigenen Operationssaal
  • Elektrophysioplogischer Messplatz zur Durchführung von elektrophysiologischen Untersuchungen und Ablationen bei Vorliegen von tachykarden Rhythmusstörungen
  • Probeentnahme des Herzmukelgewebe (Biopsie)
  • Punktion von Perikardergüssen (diagnostisch und therapeutisch)