Angiologie
In der Abteilung Angiologie der Klinik für Innere Medizin werden schwerpunktmäßig Patienten mit Erkrankungen der Blut- und Lymphgefäße untersucht und behandelt. Für die Patienten unserer Station stehen modern ausgestattete Ein-, Zwei- und Dreibettzimmer mit Telefon- und Fernsehgerät für jedes Bett zur Verfügung.
Krankheitsbilder:
- Erkrankungen der Venen (Thrombosen, Beinschwellungen und offene Beine, Krampfadern)
- Erkrankungen der Arterien (Einengungen, Verschlüsse, Aussackungen und Einschnürungen mit resultierend Schaufensterkrankheit, Raucherbein, Embolie, Schlaganfall, Blutungsrisiko)
- Bluthochdruck und bestimmte Nierenerkrankungen
- Aneurysmen der Bauch-, Becken- und Beinschlagadern
- Funktionelle Störungen (Raynaudsyndrom, Kompressionssyndrome)
- Entzündliche Erkrankungen (Vaskulitis, Systemerkrankungen)
- Gerinnungsstörungen (Thromboseneigung/Thrombophilie)
- Stoffwechselstörungen (Hyperlipidämie, Zuckerkrankheit, Gicht)
Die Behandlung erfolgt durch angiologisch erfahrene Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten in der Angiologische Funktionsabteilung, auf der Interdisziplinären Gefäßstation 04 und ggfs. auf der Intensivstation sowie maßgeblich in der Angiografieabteilung. Hier arbeiten wir eng mit anderen internistischen Abteilungen, insbesondere der Diabetologie, Kardiologie, Nephrologie und radiologischen sowie gefäßchirurgischen Kollegen zusammen.
Die Abteilung Angiologie ist eingebunden in das fachübergreifende Gefäßzentrum Anhaltam Städtischen Klinikum Dessau. Für Gefäßpatienten bedeutet dies, dass sie unter einem Dach und in enger Zusammenarbeit von Spezialisten aller beteiligten medizinischen Fakultäten behandelt werden können. Dazu zählen Kollegen der Gefäßchirurgie, der Radiologie, der Neurologie und der Neurochirurgie ebenso, wie Kollegen der Orthopädie und Dermatologie. Die assoziierte Angiologische Praxis Dr. Heike Scheithauer spielt für die ambulante Versorgung und ambulant-stationäre Verzahnung, die zeitgerechte Zuweisung und gefäßmedizinische Weiterbehandlung eine tragende Rolle.
Sekretariat Gefäßzentrum Anhalt
Telefon: 0340 501-1880
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Diagnostik, Funktionsuntersuchungen:
- Labor (Gerinnungs-, Stoffwechsel- und immunologische Untersuchungen)
- Laufbandergometrie, Belastungstests
- Doppler- und Duplexuntersuchungen, Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI)
- Lichtreflexionsrheografie, Oszillometrie, Verschlußplethysmografie
- Kapillarmikroskopie
- Perkutane Sauerstoffpartialdruckmessung (tcpO2)
- Computer- und Magnetresonanztomografie, PET-CT und Szintigrafie
Therapeutische Möglichkeiten:
- Konservative Behandlung durch Blutverdünnung, Vasoaktiva, Hämodilution, Schmerztherapie, Physiotherapie (Gefäßsportgruppe), Beeinflussung von Risikofaktoren (Blutfette, Harnsäure, Hochdruck, Nikotin, Gewicht)
- Interventionelle Therapie durch angiografische Bildgebung, bedarfsweise als CO2-Angiografie bei Kontrastmittelallergien oder schweren Nierenerkrankungen. Zur Anwendung kommen die Ballondilatation (einfach und medikamentenbechichtet), die Stent-PTA, Thrombolyse, Thrombektomiesysteme, Atherektomiesysteme, Embolieprotektion, endovaskuläre Prothesen und Verschlußsysteme
- Operative Gefäßbehandlungen durch Kollegen der Klinik für Gefäßchirugie, Endovaskuläre Chirurgie / Phlebologie
Zur Behandlung werden individuelle diagnostische und therapeutische Konzepte für die Patienten erstellt und umgesetzt sowie bedarfsweise interdisziplinär diskutiert. Die hierfür geschaffene Gefäßmedizinische Fallkonferenz findet wöchentlich statt und wird protokolliert.
Vor- und Nachsorgesorge/Qualitätssicherung:
Thrombose und Arteriosklerose sind zunehmende Gefäßerkrankungen mit möglicher Beteiligung vieler Organe. Thrombose und Lungenembolie, Schlaganfall, Angina pectoris und Herzinfarkt sowie Raucherbein und Schaufensterkrankheit hängen eng zusammen. Für bereits Erkrankte oder Risikopatienten haben o.g. Untersuchungen deshalb auch in anderen Gefäßprovinzen eine große Bedeutung und sollten regelmäßig erfolgen, um Ereignisse wie Herz- oder Hirninfarkte (Schlaganfall) und Bein- oder Armverluste zu vermeiden. Die Erfassung und positive Beeinflussung von Risikofaktoren, wie Rauchen, Übergewicht, Zucker- und Hochdruckkrankheit sowie Störungen der Blutzusammensetzung ist fester Bestandteil gefäßmedizinischer Behandlung ambulant und stationär.
Jeder Patient kann durch seinen eigenen Beitrag, beispielsweise die aktive Teilnahme an der Gefäßsportgruppe und einer Diätberatung, den weiteren Verlauf seiner Krankheit positiv beeinflussen und das Fortschreiten von Gehirn-, Herz- und Beingefäßerkrankungen verhindern.