Diabetologie

In der Abteilung Diabetologie der Klinik für Innere Medizin II, zertifiziert als „stationäre Behandlungseinrichtung für Patienten mit Typ 1- und Typ 2-Diabetes (zertifiziertes Diabeteszentrum DDG)“ werden schwerpunktmäßig Patienten mit Diabetes und Folgeerkrankungen untersucht und behandelt. Für die Patienten unserer Station stehen modern ausgestattete Ein-, Zwei- und Dreibettzimmer mit Telefon- und Fernsehgerät für jedes Bett zur Verfügung.

Im Rahmen der Zertifizierung „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ werden auch alle Patienten mit Diabetes, die auf Grund anderer medizinischer Probleme in anderen Fachabteilungen und Kliniken im Städtischen Klinikum behandelt werden, mittels versiertem Diabetesteam und nach Curriculum geschulten Pflegepersonal bei Stoffwechselentgleisung oder Erstmanifestation eines Diabetes mellitus fachgerecht mitbetreut. Nicht selten entgleist der Diabetes bei Sondersituationen wie schwere Infektionen, Behandlung mit Cortison, Spezial-Ernährung über Magensonde oder Infusionskatheter.

Krankheitsbilder von Diabetes mellitus

  • Diabetes mell. Typ 1
  • Diabetes mell. Typ 2
  • Diabetes mell. Typ 3
  • Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)

Die Behandlung  erfolgt  durch diabetologisch erfahrene Ärzte, Pflegepersonal und Diabetesberaterinnen sowie Diabetes- und Diätassisteninnen auf der Station 12  (Diabetologie und Kardiologie). Folgeerkrankungen wie pAVK, diabetisches Fußsyndrom, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, chron. Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen und chron. Pankreatitis werden in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit unseren Spezialisten der Angiologe, Nephrologie, Gastroenterologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie, Augenklinik, Neurologie, Dermatologie, PCHC, Fußorthopädie und Psychologie behandelt.

Diagnostik / Funktionsuntersuchungen

  • Labor (Stoffwechsel- und immunologische Untersuchungen, Standard internistisches Labor)
  • Doppler- und Duplexuntersuchungen, Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI)
  • Echokardiographie und Ergometrie
  • LZ-Blutdruck und LZ-EKG
  • Abdomensonographie und Schilddrüsensonographie
  • Röntgen, Computer- und Magnetresonanz-tomografie, PET-CT und  Szintigrafie

Gründe für eine stationäre Behandlung:

  • Schwere Insulinresistenz (Tagesdosis > 100 IE)
  • Hypoglykämiewahrnehmungsstörung mit wiederholten Unterzuckerungen unter medik. Therapie
  • Schwankender Stoffwechsel mit symptomatischen niedrigen und hohen Blutzuckerwerten unter intensivierter Insulintherapie
  • Wegeunfähige Patienten, bei denen das Therapieziel ambulant nicht erreicht wird
  • Notwendige stationäre Schulung mit begleitender Anpassung (familiär, sozial, beruflich)
  • Begleitende Depression, Akzeptanzstörung, Compliancestörung
  • Diabetischer Fuß (Ulcus, Charcot-Fuß)

Therapeutische Möglichkeiten:

  • Insulintherapie (ICT, CT, BOT)
  • Parenterale Insulingabe
  • Insulinpumpeneinstellung (CSII) für Neueinstellung und Optimierung
  • Kontinuierliche Glukosemessung (CGM)
  • Therapieanpassung bei Steroidmedikation im Rahmen von COPD, aktiven Hauterkrankungen, Hörsturz, Nervenentzündungen, Chemotherapie oder Immunsuppression durch Systemerkrankungen
  • Therapieanpassung bei hochkalorischer oraler Zusatzernährung, Ernährung via Magensonde, parenteraler Ernährung, Bauchfelldialyse
  • Behandlung / Neueinstellung bei Gestationsdiabetes und Betreuung perinatal
  • Modulare strukturierte Gruppen- und Einzelschulung nach den Vorgaben der DDG
  • Optimierte orale antidiabetische Therapie nach kardiovask. Risikoprofil inklusive Inkretintherapie

Vor- und Nachsorge sowie Qualitätssicherung

Der Diabetes ist mit Progressionstreiber von atherosklerotischen Gefäßerkrankungen ein relevanter Beteiligter bei der Schädigung vieler Organe. Schlaganfall, Angina pectoris und Herzinfarkt sowie Raucherbein mit Druckgeschwüren und Schaufensterkrankheit, Nierenversagen und Dialyse, reduziertes Sehvermögen durch diabetische Retinopathie und auch Depression  hängen eng zusammen. Für bereits Erkrankte oder Risikopatienten haben zielgerichtete Untersuchungen deshalb eine große Bedeutung und sollten regelmäßig erfolgen, um Ereignisse wie Herz- oder Hirninfarkte (Schlaganfall) und Beinverlust, Nierenersatztherapie oder Erblindung zu vermeiden. Die Erfassung  und positive Beeinflussung von Risikofaktoren, wie Rauchen, Übergewicht, Gicht und Hochdruckkrankheit sowie Störungen der Blutzusammensetzung ist fester Bestandteil der diabetologischen Behandlung ambulant und stationär.

Jeder Patient kann durch seinen eigenen Beitrag, beispielsweise die aktive Teilnahme an Rehasport und Diätberatung, den weiteren Verlauf seiner Krankheit positiv beeinflussen und das Fortschreiten von Gehirn-, Herz- und Beingefäßerkrankungen verhindern.