Therapieformen

Radiojodtherapie von Schilddrüsenerkrankungen

Indikation:
Schilddrüsenautonomien mit Hyperthyreose (endogene oder exogene Suppression), immunogene Hyperthyreose, euthyreote Struma bei Kontraindikation zur OP, differenzierte Schilddrüsenkarzinome und deren Metastasen nach Thyreoidektomie

Kontraindikation:
Malignitätsverdacht, massive mechanische Tracheaeinengung, Schwangerschaft, Stillzeit, Intensivpflegebedürftigkeit (Strahlenschutz)

Radiopharmakon:
J-131 oral als Kapsel oder intravenös

Prinzip:
Das radioaktive Jod wird vom Schilddrüsengewebe wie inaktives Jod aufgenommen.

Durchführung:
Vor der Therapie wird durch Voruntersuchungen (Radiojodtest, Sonografie) die zu applizierende Aktivität errechnet. Verabreichung der Therapiekapsel unter stationären Bedingungen. Entlassung bei Unterschreiten des in der Strahlenschutzverordnung festgelegten Grenzwertes. Aufenthaltsdauer zwischen 2 und 14 Tagen (mittlere 4-5 Tage)

Radiosynoviorthese

Indikation:
chronische Arthritiden, z.B. rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, nach Möglichkeit in frühem Stadium nach Steinbrocker; Synovitis villonodularis pigmentosa

Radiopharmakon:
Y-90 Silikat/Citrat (grosse Gelenke), Re-186 Sulfat (mittlere), Er-169 Citrat (kleine)

Durchführung:
Injektion des Radiopharmakons in den Gelenkspalt, Ruhigstellung des Gelenkes, Entlassung nach 2 Tagen (Klinik für Orthopädie)

Schmerztherapie bei Knochenmetastasen

Indikation:
palliative Behandlung von pharmakotherapieresistenten Schmerzen bei Knochenmetastasen, die im vorbereitenden Skelettszintigramm eine deutliche Anreicherung aufweisen (osteoblastische Metastasen)

Radiopharmakon:
Sr-89 Chlorid, Re-186 HEDP, Sm-153 EDTMP

Durchführung:
Infusion des Radiopharmakons, Entlassung nach 2 Tagen (Klinik für Innere Medizin