Neurologische Frührehabilitation der Phase B

Wenn das Leben plötzlich stillsteht – etwa nach einem Schlaganfall – beginnt bei uns der Weg zurück ins Leben. In der neurologischen Frührehabilitation am Städtischen Klinikum Dessau verbinden wir Akutmedizin und Rehabilitation, um Heilung von Anfang an zu fördern.

Nach der Behandlung auf der Stroke Unit startet hier die Phase B: der entscheidende Wendepunkt. Viele unserer Patientinnen und Patienten sind noch schwer betroffen – doch genau jetzt ist das Gehirn besonders lernfähig. Frühzeitige, gezielte Therapie eröffnet neue Chancen für Erholung und Selbstständigkeit.

Unsere Arbeit ist Teamarbeit. Ärztinnen, Pflegende, Therapeutinnen und Therapeuten aus Physio-, Ergo-, Logo- und Neuropsychologie begleiten die Betroffenen intensiv – Tag für Tag, Schritt für Schritt.

Was das bedeutet:

  • Bewegung aktivieren: Physiotherapie stärkt Muskeln, Balance und Mobilität.
  • Alltag üben: Ergotherapie trainiert Selbstständigkeit – vom Waschen bis zum Anziehen.
  • Sprechen und Schlucken fördern: Logopädie unterstützt Kommunikation und sicheres Essen.
  • Denken und Wahrnehmung stärken: Neuropsychologische Therapie verbessert Konzentration und Orientierung.
  • Medizinisch sicher begleitet: Pflege und ärztliche Betreuung gewährleisten Stabilität und Wohlbefinden.

Frührehabilitation bedeutet Geduld, Mut und Menschlichkeit. Jeder Fortschritt – ein erstes Lächeln, ein Wort, eine Bewegung – ist ein Schritt zurück ins Leben.

Am Ende steht der Übergang in die weiterführende Rehabilitation. Die Frührehabilitation legt das Fundament dafür – medizinisch, körperlich und seelisch. Unser Ziel: Menschen wieder handlungsfähig machen und ihnen neue Perspektiven eröffnen – für ein Leben mit Würde, Hoffnung und eigener Stärke

Ziel der Behandlung durch die neurologische Frührehabilitation ist es, durch möglichst früh beginnende Maßnahmen die Folgen neurologischer Erkrankungen zu lindern und die (Wieder-)Teilnahme am beruflichen und sozialen Leben zu ermöglichen. Nicht alle Krankheitsfolgen lassen sich vollständig beseitigen. Deshalb gehört auch eine frühzeitige Prognoseeinschätzung, das Vermitteln von Kompensationsstrategien sowie die Versorgung mit Hilfsmitteln zu einem wichtigen Bestandteil unserer Arbeit.

In der neurologischen Frührehabilitation arbeiten unterschiedliche Disziplinen bereichsübergreifend und eng abgestimmt in einem interdisziplinären Team zusammen. Bereits im frühesten Stadium kommen die folgenden Bereiche zum Einsatz:

  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Logopädie
  • Neuropsychologie

Ziel der Rehabilitation ist es, die körperlichen Funktionen und die Beweglichkeit der Patientinnen und Patienten gezielt zu fördern. Dabei steht im Mittelpunkt, verloren gegangene Fähigkeiten – etwa Greifen oder Gehen – wiederzuerlangen und die Selbstständigkeit im Alltag zu stärken. Ergänzend tragen psychologische Unterstützung und alltagsorientierte Übungen dazu bei, die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig werden durch individuelle Therapiemaßnahmen Komplikationen wie Muskelschwund, Bewegungseinschränkungen oder Druckgeschwüre aktiv vermieden.