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Zwei Jahre da Vinci‑Roboter in der Urologie

Der Fortschritt in der Medizin macht auch vor den OP‑Sälen nicht halt: Robotergestützte Technik – ursprünglich seit den 1980er‑Jahren im militärischen Bereich entwickelt – ist heute fester Bestandteil moderner Kliniken. Seit zwei Jahren kommt der da Vinci‑Operationsroboter auch in der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie am Städtischen Klinikum Dessau zum Einsatz.

Von Großschnitten zur HightechPräzision

Noch vor wenigen Jahrzehnten prägten offene Operationen den klinischen Alltag – mit größeren Hautschnitten, stärkeren Schmerzen, längeren Krankenhausaufenthalten und langfristiger Genesung. Die Einführung der minimalinvasiven „Schlüssellochchirurgie“ veränderte dies grundlegend. Seither werden Eingriffe durch winzige Schnitte und mit speziellen Instrumenten präziser und schonender durchgeführt.

„Der OP‑Roboter ist eine gelungene Weiterentwicklung dieser Technik und revolutioniert die chirurgische Genauigkeit“, erklärt Dr. med. Diana Standhaft, Chefärztin der Urologie. Im da Vinci‑System geschult, operieren die Ärzte mit vier feinsteuerbaren Instrumentenarmen und arbeiten dabei unter dreidimensional vergrößerter Sicht – millimetergenau, zitterfrei und äußerst gewebeschonend.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Durch technische Weiterentwicklung kann der Roboter heute bei nahezu allen urologisch‑chirurgischen Eingriffen eingesetzt werden. In einigen Fällen ermöglicht er Operationen überhaupt erst. Die Steuerung über eine Konsole bietet höchste Präzision, ein erweitertes Sichtfeld und optimale Beweglichkeit.

„Am häufigsten führen wir mit dem da Vinci‑System schonende  Prostatakrebsoperationen, Operationen bei Nierentumoren, größere Eingriffe bei Blasenkrebs (Entfernung der Harnblase und Harnumleitung)  sowie plastische Nierenrekonstruktionen durch“  berichtet Dr. Standhaft.

Erfolgreiche Bilanz nach zwei Jahren

In den vergangenen zwei Jahren wurden am Klinikum Dessau mehr als 250 robotergestützte Operationen durchgeführt – mit weiter steigender Tendenz. Die Klinik zieht eine sehr positive Bilanz: 98 Prozent der Patienten müssen danach nicht mehr auf die Intensivstation, erklärt die Chefärztin: „Das körperliche Befinden nach einer da Vinci‑OP ist deutlich besser als nach offenen Schnitten.“ Ein kurzer Aufenthalt im Aufwachraum, bzw. Aufwachstation genügt in der Regel.

„Wir erleben täglich, welchen positiven Einfluss die robotergestützte Chirurgie auf das Wohlbefinden unserer Patienten hat – sowohl in medizinischer Hinsicht als auch im Hinblick auf ihre Erfahrung während der Behandlung. Diese innovative Technik wird uns dauerhaft begleiten“, so Oberarzt Arturo Rivera, Sektionsleiter der roboterassistierten Urologie.

Qualität, die überzeugt – über die Urologie hinaus

Besonders stolz ist das Team auf das hohe Qualitätsniveau im Prostatakarzinomzentrum, das die Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfüllt. Die Zertifizierungen der Nierenkrebs und Blasenkrebsbehandlung sind  bereits terminiert. Dr. Standhaft betont: „Unser hoher Standard wird dann als „Uroonkologisches“  Zentrum unter dem Dach  des gesamten Onkologischen Zentrums des Städtischen Klinikums die stärkste Säule darstellen.  Auch andere Fachabteilungen wie die Darmchirurgie mit krebschirurgischem Schwerpunkt profitieren zunehmend von dieser Technik.

Terminvergabe & Kontakt

Haben Sie Fragen zu einem geplanten Eingriff oder wünschen Sie eine individuelle Beratung?
Sprechstundentermine können telefonisch unter 0340 501-3800 vereinbart werden, bzw. über das Kontaktformular des Chefarztsekretariates der urologischen Klinik.  Ihnen stehen Chefärztin Dr. med. Diana Standhaft und Oberarzt Arturo Rivera, Sektionsleiter der Roboterassistierte Urologie, für Fragen zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie auch online auf den Seiten der Klinik für Urologie.

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