Zum vierten Mal: Plätzchenbacken mit und für onkologische Patienten
Eine schöne Tradition, wenn die Station zur Backstube wird. Denn auch in diesem Jahr fand auf der Station 16 des Städtischen Klinikums Dessau ein adventliches Plätzchenbacken statt. Während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen, ist das Backen eine willkommene Abwechslung im klinischen Alltag der onkologischen Patienten.
Für die Umsetzung sorgen seit vier Jahren Simone Pareigis, Leiterin der Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle, und Dr. med. Anke Rockstroh, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin I und Koordinatorin des Zentrums für hämatologische Neoplasien, sowie in diesem Jahr sechs onkologische Patienten. Die Arbeitsgrundlage bildeten vier Kilo „krebspatientenfreundlicher Teig“, die durch alle Mitwirkenden mit Hilfe von Nudelholz und Ausstechformen zu zahlreichen Weihnachtsplätzchen verarbeitet und verziert wurden. Der Name ist hierbei Programm: Da viele Krebspatienten durch die Bestrahlung angegriffene Schleimhäute haben, kratzen die Pareigis-Plätzchen nicht im Hals und sind leicht zu kauen.
Nach dem Teigkneten, Ausrollen und Ausstechen der Plätzchen ging es für die acht voll belegten Bleche in den Backofen der Großküche des Klinikums. Kurze Zeit später waren die Plätzchen wieder auf Station 16, um mit verschiedenen Zuckergussvarianten verziert zu werden. Simone Pareigis betonte die therapeutische Wirkung des Ganzen: „Es ist nicht nur eine gute Ergotherapie, sondern die Patienten kommen auch einmal auf andere Gedanken.“ Sie selbst hat vor 20 Jahren Blutkrebs überstanden und engagiert sich seitdem in der Selbsthilfegruppe, die sie seit 2004 leitet. Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I und Leiter des Onkologischen Zentrums fand trotz eines äußerst vollen Terminkalenders die Zeit, selbst Hand anzulegen und die Backkreationen zu verzieren: „Ich bin ein absoluter Fan von solchen Aktionen und Frau Pareigis sehr dankbar, dass sie seit vier Jahren dieses Patientenbetreuung bei uns durchführt.“
Nachdem das interdisziplinäre Back-Team seine Kreationen präsentiert hatte, wurden die Plätzchen zum Teil selbst vernascht oder in kleine Tütchen verpackt und auf Station 16 an andere Krebspatienten verteilt.