Zielgerichtete Therapien statt chemischer Keule
Zentrales Thema auf der letzten Fortbildung der Brustkrebsakademie für Gynäkologen in Dessau waren neue Therapieformen beim metastasierten Mammakarzinom. Dr. Hermann Voß, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums Dessau, und Oberärztin Maria Ganser referierten über neue zielgerichtete und personalisierte Therapien. Dazu zählen auch die CDK4/6,- PARP- und Checkpoint-Inhibitoren, die bereits im Onkologischen Zentrum erfolgreich eingesetzt werden. Darüber hinaus beteiligt sich das Städtische Klinikum Dessau an verschiedenen klinischen Studien rund um innovative Krebstherapien, wodurch für Patienten zusätzliche Behandlungsoptionen geschaffen werden.
Zweiter Ansatzpunkt bei den personalisierten Therapieformen ist die Immunonkologie. Maria Ganser berichtete über genetische Impfstoffe. Sogenannte mRNA-Impfungen sollen in naher Zukunft als neue maßgeschneiderte Anwendung im Kampf gegen den Krebs zur Verfügung stehen. Hiervon verspricht sich Ganser viel. Voraussetzung für diese Behandlungsmethode ist eine genaue Tumor-DNA-Analyse. Anhand der aufgelisteten „DNA-Fehleranalyse“ werden dem Patienten dann tumorspezifischer Antigene verabreicht, die wiederum das körpereigene Immunsystem aktivieren. So werden die Krebszellen von dem eigenen Immunsystem als fremd und gefährlich eingestuft und vernichtet.
Weiterhin betreut Ganser im Brustzentrum des Städtischen Klinikums, das dieses Jahr gerade neu zertifiziert worden ist, Patienten mit Mammakarzinom. Hier steht dem Patient ein interdisziplinäres Behandlungsteam bestehend aus Gynäkologen, Radiologen, Laboranten, Pathologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern, Physiotherapeuten und Psychoonkologen zur Verfügung. Im fachübergreifenden Tumorboard werden wöchentlich die onkologischen Patienten besprochen und ein individuell abgestimmter Therapieplan erstellt.
Bei Fragen erreichen Sie das Brustzentrum unter der Telefonnummer 0340-501-4310 oder per E-Mail unter E-Mail: Hier klicken.