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Wie die Thrombektomie Leben rettet

Ein Schlaganfall zählt in Deutschland zu den fünf häufigsten Todesursachen und ist eine der Hauptursachen für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter. Häufige Folgen wie Pflegebedürftigkeit oder der Verlust der beruflichen Selbstständigkeit stellen für Betroffene und Angehörige eine große Belastung dar.

Ursache für einen Schlaganfall ist in der Regel eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn – ein sogenannter Apoplex. Dabei werden Hirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. In rund 80 Prozent der Fälle handelt es sich um einen ischämischen Schlaganfall, bei dem ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Gerinnsel (Thrombus) oder durch Ablagerungen (Arteriosklerose) verengt oder verschlossen ist.

Typische Anzeichen sind ein plötzlich auftretender Sprachverlust, eine halbseitige Lähmung oder das Gefühl, dass ein Arm oder ein Bein nicht mehr kontrolliert werden kann. In solchen Momenten ist schnelles Handeln entscheidend. Eine besonders wirksame Behandlungsmöglichkeit ist die sogenannte Thrombektomie – ein Eingriff, der im Klinikum Dessau rund um die Uhr durchgeführt werden kann.  Allein im Jahr 2024 wurden im Klinikum 127 dieser Eingriffe durchgeführt.

Was ist eine Thrombektomie?

Bei der Thrombektomie handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff zur Entfernung eines Blutgerinnsels im Gehirn. Über einen kleinen Zugang – meist in der Leiste – wird ein Katheter bis zum betroffenen Gefäß vorgeschoben. Dort wird das Gerinnsel mechanisch entfernt, um die Durchblutung des betroffenen Hirnareals wiederherzustellen. Dieses Verfahren wird auch erfolgreich bei Herzinfarkten eingesetzt.

Wer kommt für diese Behandlung infrage?

Nicht alle Schlaganfallpatienten können mit einer Thrombektomie behandelt werden. Besonders profitieren:

  • Patientinnen und Patienten mit einem großen Gefäßverschluss im Gehirn (meist die sogenannte „große Hirnarterie“)
  • Personen, die innerhalb weniger Stunden nach Symptombeginn ins Krankenhaus kommen

Auch ältere Patienten können durch die Methode wieder deutlich an Lebensqualität gewinnen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Im Klinikum Dessau steht eine moderne Schlaganfallstation (Stroke Unit) bereit. Dort erfolgt sofort nach der Aufnahme eine präzise Diagnostik mittels CT oder MRT, mit der festgestellt wird, ob ein Blutgerinnsel vorliegt und ob eine Thrombektomie infrage kommt. Innerhalb kürzester Zeit wird dann entschieden, ob eine medikamentöse Auflösung oder eine mechanische Entfernung – oder beides – am besten hilft.

Warum das Klinikum Dessau?

Das Klinikum Dessau verfügt über ein erfahrenes Team aus Neurologen, Neurochirurgen,  Neuroradiologen und interventionellen Spezialisten, die im Notfall Hand in Hand arbeiten. Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und modernste Technik ist es möglich, selbst komplexe Schlaganfälle gezielt zu behandeln – auch mitten in der Nacht. Patientinnen und Patienten aus der gesamten Region profitieren von kurzen Wegen, schnellen Diagnosen und einer Versorgung nach aktuellem medizinischem Standard.

Fazit

Ein Schlaganfall kann jeden treffen – und er ist ein medizinischer Notfall. Wer die Symptome erkennt und schnell handelt, hat heute dank Verfahren wie der Thrombektomie deutlich bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben nach dem Schlaganfall.

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