Wenn der nächste Urologe 200 Kilometer entfernt ist
Ghana hat 28 Millionen Einwohner, darunter allerdings lediglich 40 Urologen. Ein klarer Fall von Unterversorgung. Der Verein „Die Ärzte für Afrika e.V.“ schickt daher jedes Jahr Urologen und medizinisches Fachpersonal aus Deutschland für Kurzeinsätze in den Westen Afrikas. Im September werden erstmals auch zwei Mitarbeiter des Klinikums darunter sein: Oberarzt Dr. med. Christian Martenstein und Physician Assistant M.Sc. Christoph Fessel, die ansonsten in der Klinik für Urologie tätig sind, werden zweieinhalb Wochen mit Unterstützung von Chefärztin Dr. med. Diana Standhaft und des Städtischen Klinikums, das die beiden Kollegen für diese Zeit freistellt, in der Stadt Kpando vor Ort helfen, den operativ-urologischen Grundbedarf zu decken.
Seit der Gründung im Jahr 2007 führten die Mediziner von „Ärzte für Afrika“ mehr als 6.000 Operationen in Ghana durch – 10 bis 15 Prozent der Eingriffe entfielen auf Kinder. Falls nötig bringen sie auch das Equipment mit. Die Einsätze der deutschen Ärzte werden über Radio und Aushänge bekannt gemacht. Wie groß der Bedarf ist, zeigt, dass bis zu 150 Patienten in die Screening-Sprechstunde am Anfang des Einsatzes kommen und sich vorstellen.
Insgesamt sind für dieses Jahr 13 Einsätze von Urologen-Teams mit insgesamt 55 Mitgliedern geplant. Das hat natürlich seinen Preis. 55.000 Euro sind dafür eingeplant, hinzukommen weitere 20.000 Euro für neue Instrumente. Die Organisation finanziert sich vorrangig über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Falls Sie die Arbeit von „Ärzte für Afrika“ und somit den Einsatz der beiden Dessauer Mediziner in Ghana unterstützen wollen, dann nutzen Sie bitte dieses Konto mit dem Verwendungszweck „Dessau“:
Die Ärzte für Afrika e.V.
Deutsche Apotheken- und Ärztebank
IBAN: DE94 3006 0601 0007 7441 10
PA Christoph Fessel und Dr. Martenstein, für die es der erste Einsatz dieser Art ist, freuen sich schon jetzt darauf: „Wir helfen nicht nur den Patienten, für die es oftmals keine Behandlungsalternative gibt. Auch wir werden profitieren und unseren Horizont – menschlich wie fachlich – erweitern. Wir dürfen nicht vergessen wie hoch der Standard im deutschen Gesundheitswesen ist. Dafür sollten wir dankbar sein.“