17. November: Weltfrühgeborenentag 2025

Zum diesjährigen Weltfrühgeborenentag öffnet das Städtische Klinikum Dessau seine Türen für die Öffentlichkeit und lädt zu einem besonderen Informationsnachmittag ein. Im Mittelpunkt steht die Kinder-Intensivstation, auf der Frühgeborene und kranke Neugeborene hochspezialisiert betreut werden. Besucherinnen und Besucher können an diesem Tag einen seltenen Blick hinter die Kulissen werfen und erfahren, wie das Team aus Ärzten und Pflegekräften den Allerkleinsten den bestmöglichen Start ins Leben ermöglicht.
Früh dran – ein besonderer Start ins Leben
In Deutschland kommen jedes Jahr über 60.000 Kinder vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt – das entspricht etwa jedem elften Neugeborenen. Für viele dieser „Frühchen“ ist der Start ins Leben mit besonderen Herausforderungen verbunden: Rund 9.000 von ihnen wiegen weniger als 1.500 Gramm und benötigen unmittelbar nach der Geburt intensivmedizinische Hilfe.
Das Städtische Klinikum Dessau ist als Perinatalzentrum Level II auf die Versorgung von Frühgeborenen ab der 29. Schwangerschaftswoche und einem Geburtsgewicht ab 1.200–1.250 Gramm spezialisiert. Auf der neonatologischen und pädiatrischen Intensivstation stehen zwölf modern ausgestattete Intensivpflegeplätze zur Verfügung. „Mehr als die Hälfte aller Frühgeburten zeichnet sich im Vorfeld ab. Dadurch können sich werdende Mütter, Väter und unser Team gezielt vorbereiten, um alle medizinischen Versorgungsmöglichkeiten für das Kind sicherzustellen“, erklärt Isabel Schubert, Leitende Oberärztin und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Neonatologie.
Medizin auf höchstem Niveau – und Nähe von Anfang an
Die Allerkleinsten benötigen oft zunächst Atemunterstützung, Kreislaufstabilisierung und eine speziell angepasste Ernährungstherapie. Alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten – von Ultraschalldiagnostik und Kinderradiologie bis hin zu modernsten Inkubatoren – stehen direkt auf der Station bereit. Die räumliche Nähe zur Wochenstation erlaubt es, Mütter und Väter von Beginn an in die Pflege einzubeziehen. Bereits während einer eventuellen Beatmung wird „Känguruhing“ (Haut-zu-Haut-Kontakt) ermöglicht, ebenso wie frühzeitiges Stillen und die Einbindung von Geschwisterkindern. „Diese Nähe gibt den Familien Sicherheit und stärkt die Bindung zum Kind – ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der Frühgeborenen“, betont OÄ Schubert.
Auch die Qualitätssicherung hat einen hohen Stellenwert: „Wir erfassen jährlich alle stationär aufgenommenen Früh- und Neugeborenen in einer Neonatalstatistik, werten die Daten aus und veröffentlichen sie transparent. So können wir unsere Versorgung kontinuierlich weiterentwickeln“, ergänzt Prof. Dr. med. Stefan Fest, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Einladung zum Informationsnachmittag
Am Montag, den 17. November 2025, ab 15:00 Uhr, laden Prof. Fest und OÄ Isabel Schubert gemeinsam mit dem gesamten Team der Kinder-Intensivstation zu einem Informationsnachmittag ins Klinikum ein. Im Halbstundentakt werden Führungen durch den Kreißsaal, den Mutter-Kind-Bereich, die Entbindungsstation und insbesondere die Kinder-Intensivstation angeboten. Besucher können einen Inkubator aus nächster Nähe kennenlernen und sich erläutern lassen, wie moderne Frühgeborenenmedizin heute funktioniert – von der ersten Atemhilfe über die Ernährung bis hin zu speziellen Förderprogrammen für die Entwicklung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Lila Zeichen für die Allerkleinsten
Als sichtbares Zeichen der Solidarität mit Frühgeborenen und ihren Familien wird das Hauptgebäude des Klinikums am Abend in Lila erstrahlen – der internationalen Farbe für Frühchen („Purple for Preemies“). Mit dieser Aktion reiht sich das Klinikum in eine weltweite Bewegung ein, die am 17. November auf die besonderen Bedürfnisse der kleinsten Patientinnen und Patienten aufmerksam macht.