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Welt-Schlaganfalltag: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall

Am 29. Oktober ist Welt-Schlaganfalltag – ein Tag, der uns alle daran erinnert, wie entscheidend schnelles Handeln im Notfall ist. Jährlich erleiden in Deutschland rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Doch auch Kinder und Erwachsene unter 50 Jahren sind nicht sicher. „Ein Schlaganfall kann jederzeit und jeden treffen – unabhängig von Alter oder Lebenssituation“, betont Dr. med. Thomas Stache, Oberarzt der Klinik für Neurologie am Städtischen Klinikum Dessau und Leiter der Stroke Unit. Allein im Jahr 2024 wurden 750 Patienten auf der Stroke Unit versorgt.

„Time is Brain“ – Schnelles Handeln rettet Leben

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Aufmerksamkeit erfordert. „Jede Minute zählt“, erklärt Dr. Stache. „Die Thrombolyse als akute Behandlungsmöglichkeit ist nur bis maximal neun Stunden, die mechanische Thrombektomie bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn möglich. Je schneller wir gezielt helfen, desto besser sind die Heilungschancen.“

Zeugen eines Schlaganfalls sollten umgehend den Notruf 112 wählen, den Zeitpunkt der ersten Symptome angeben und ihre Telefonnummer für Rückfragen bereithalten. Erste Warnzeichen wie plötzliche Schwäche in Arm oder Bein, Sprech- oder Sprachstörungen, Sehstörungen, plötzlicher Schwindel oder Lähmungserscheinungen sollten sofort ernst genommen werden. Der FAST-Test (Face, Arms, Speech, Time) hilft dabei, einen möglichen Schlaganfall schnell zu erkennen.

Schlaganfallvorsorge: Was jeder selbst tun kann

Etwa 70 Prozent aller Schlaganfälle ließen sich durch eine gesunde Lebensweise und die Behandlung von Risikofaktoren vermeiden. Die wichtigsten Bausteine der Vorsorge sind:

  • Blutdruckkontrolle: Bluthochdruck ist der Hauptrisikofaktor für Schlaganfälle. Regelmäßige Messungen und ärztliche Kontrollen sind entscheidend.
  • Herzgesundheit: Vorhofflimmern kann Blutgerinnsel verursachen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung schützt vor Schlaganfall.
  • Gesunde Ernährung: Viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und wenig Salz, Zucker und tierische Fette senken das Risiko.
  • Bewegung: Schon 30 Minuten körperliche Aktivität am Tag – wie zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen – wirken vorbeugend.
  • Rauchverzicht und möglichst kein Alkoholkonsum: Beides reduziert das Risiko für Gefäßverkalkungen deutlich.
  • Diabeteskontrolle: Ein gut eingestellter Blutzuckerspiegel schützt Gefäße und Gehirn.

„Jeder Einzelne kann viel dafür tun, das Schlaganfallrisiko zu senken. Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und auf Warnzeichen zu achten, ist der wichtigste Schritt“, betont Dr. Stache.

Schlaganfallversorgung in Dessau: Spezialstation und moderne Therapieverfahren

Sollte es dennoch zu einem Notfall kommen, verfügt das Klinikum Dessau über eine spezialisierte Schlaganfallstation (Stroke Unit). Hier kommen moderne Untersuchungs- und Behandlungsverfahren wie CT, MRT, Thrombolyse und Thrombektomie zum Einsatz. Das interdisziplinäre Team – bestehend aus Neurologen, Neuroradiologen, Neurochirurgen, Psychologen, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten sowie Pflegekräften, darunter speziell geschulte Stroke Nurses – begleitet die Patienten von der Diagnostik über die Akutversorgung bis zur Rehabilitation.

Fazit: Prävention, schnelle Hilfe und umfassende Versorgung

Der Welt-Schlaganfalltag am 29. Oktober ist ein Anlass, das Bewusstsein für Schlaganfälle zu schärfen. Eine gesunde Lebensweise, schnelles Handeln im Notfall und eine umfassende medizinische Versorgung sind entscheidend, um Schlaganfälle zu verhindern und ihre Folgen zu minimieren. Im Klinikum Dessau stehen dafür spezialisierte Fachkräfte und moderne Behandlungsmethoden zur Verfügung.

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