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Voller Erfolg: Patientenakademie zu Harninkontinenz

Dass die Cafeteria bei einer Patientenveranstaltung an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen könnte, daran hatte Dr. med. Diana Strandhaft, Chefärztin der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie,  im Vorfeld keinen Gedanken verschwendet. Doch als sie am Donnerstag kurz vor 15 Uhr die Cafeteria betrat, warteten bereits mehr als 80 Interessierte aller Altersklassen auf sie und die Referenten.

Im Mittelpunkt stand – anlässlich der im Juni stattfindenden Welt-Kontinenzwoche – das Thema „Harninkontinenz – vorbeugen und behandeln“. Eigentlich ein eher schambehaftetes Thema – doch weit gefehlt. Das Interesse war ebenso groß wie der Redebedarf. Die Teilnehmer nahmen bei den Fragerunden kein Blatt vor den Mund und hielten sich in puncto Probleme beim Wasserlassen nicht zurück.

Souverän und mit viel Einfühlungsvermögen moderierte Chefärztin Dr. Strandhaft die Veranstaltung, führte durch das Programm und schuf einen vertrauensvollen Rahmen für Austausch und Information.

Den für viele Anwesende äußerst informativen Nachmittag eröffnete Dr. med. Sophie Köpernik, Fachärztin für Urologie, mit ihrem Vortrag „Belastungsinkontinenz – Ursachen, Therapie und Prävention“. Sehr lebensnah und anschaulich führte sie durch das Thema – von der Anatomie des Beckenbodens über seine Funktionen und die Problematik der Beckenbodensenkung bis hin zu den unterschiedlichsten Therapieoptionen. Dabei gelang es ihr immer wieder, das Publikum mit humorvollen Einwürfen zum Lachen zu bringen.

Dass ein medizinischer Patientennachmittag auch einmal anders verlaufen kann, zeigte Physiotherapeut Andreas Kretschmer. Nach einigen einleitenden Worten begab sich das Publikum auf eine Reise der Körperbewegungen – und fast alle machten mit: vom Zeichnen einer Acht mit dem Becken bis hin zum „Po zusammenkneifen und ausatmen“ bzw. „Po entspannen und einatmen“ im Fünf-Sekunden-Rhythmus. Die beobachtbaren Aha-Momente bei vielen Teilnehmern ließen bei den Veranstaltern die Erkenntnis reifen, dass körperliche Selbsterfahrung ebenso zielführend sein kann wie Fachvorträge und Patientengespräche.

Nach dem „Po-Kreisen“, dem Fußabrollen und dem Armestrecken samt bewusster Atmung ging es weiter mit den Therapiemöglichkeiten bei Dranginkontinenz.

Lars Penndorf, Facharzt für Urologie, begann seinen Vortrag über die verschiedenen Formen der Harninkontinenz und ging anschließend auf konservative und operative Behandlungsansätze ein. Besonderes Interesse erregte er mit Informationen zu Botox-Injektionen und dem Einsatz von Beckenbodenschrittmachern.

Zum Abschluss stellte Pawel Strzelczyk, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, den Bereich Uro-Geriatrie vor und erläuterte die interdisziplinären Schnittstellen zur Urologie.

Nachdem Chefärztin Dr. Strandhaft den offiziellen Teil der Veranstaltung nach knapp zwei Stunden beendete und sich bei allen Anwesenden bedankte, konnten interessierte Teilnehmer noch persönliche Fragen an die anwesenden Fachärzte richten. Viele nutzten diese Gelegenheit und wandten sich mit großen und kleinen Anliegen direkt an die Experten.

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