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Umwelteinflüsse und ihre Auswirkungen auf das ungeborene Leben

Seit dem Spätsommer gehen die Kliniken für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Kinder- und Jugendmedizin des Städtischen Klinikums Dessau im Bereich der Forschung neue Wege. Mit dem Umweltforschungszentrum (UFZ) der international bekannten Helmholtz-Gesellschaft sollen zukünftig unter anderem die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf das ungeborene Leben untersucht werden.

„Wir begreifen am Perinatalzentrum Mutter und Kind als Einheit, die Schwangerschaft als physiologische und immunologische Einheit aus Mutter und zukünftigem Kind“, so Priv.-Doz. Dr. med. habil. Stefan Fest, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Dr. med. Hermann Voß, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, ergänzt: „Es ist für uns alle von größtem Interesse, wie sich Umwelteinflüsse auf Mutter und Kind auswirken, welche Mechanismen ablaufen und welche Veränderungen dadurch bewirkt werden.“

Vor diesem Hintergrund sind die beiden Chefärzte an das renommierte Umweltforschungszentrum in Leipzig herangetreten. Hier arbeitet das Team um Frau Professor Dr. Ana Zenclussen, Priv.-Doz. Dr. Anne Schumacher, Dr. Violeta Stojanovska, Dr. Gunda Herberth am Department Umweltimmunologie an dem hochaktuellen Thema der Auswirkungen einer perinatalen Exposition mit Chemikalien auf die Schwangerschaft und Geburt. Damit wird die normale medizinische Versorgung von Mutter und Kind zum Forschungsgegenstand. „Die Schwangerschaften werden nun im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe genommen“, so Dr. Voß.

Mittlerweile ist das erste Gemeinschaftsprojekt zwischen den beiden Kliniken und dem UFZ gelebte Praxis. Gegenstand der Kooperationsstudie ist die Erforschung der Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Plazenta während der Schwangerschaft. Hierbei sollen vor allem Fragen der Umwelt- und Schwangerschaftsimmunologie beantworten werden. „Zu nennen wären hier die Plazenta-Morphologie, immunologische Prozesse und die Allergieentwicklungen beim ungeborenen Leben“, so Dr. Fest.

Im Rahmen der Kooperationsstudie stellt die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe  Plazenta-Material zur Verfügung, um die Grundlagen für verschiedene Forschungs-Modelle zu schaffen – so etwa für ein neues 3-D-Modellverfahren zur Erforschung der Plazenta.

„Die Schwangerschaft ist die Grundlage des Lebens. Deshalb erhoffen wir uns durch die Kooperation mit dem UFZ einen Erkenntnisgewinn zu den Umwelteinflüssen auf die kindliche Entwicklung schon vor der Geburt“, so Dr. Voß abschließend.

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