Klinikum eröffnet Station für COVID-19-Therapie
Ab dem 3. Mai 2021 können am Städtischen Klinikum Dessau COVID-19-Patienten mit Antikörpern auch ambulant behandelt werden. In der eigens dafür ins Leben gerufenen Therapiestation werden die Medikamente Casirivimab/ Imdevimab bzw. Bamlanivimab/ Entesevimab eingesetzt.
Damit ist das Klinikum, neben der Charité in Berlin, eines der ersten Häuser in Deutschland, das eine solche Ambulanz ins Leben ruft.
„Wir sehen vor allem Risikopatienten als Adressaten für dieses Angebot, nach einer Positivtestung und bei ersten Anzeichen von Symptomen“, so der Ärztliche Direktor, Dr. med. Joachim Zagrodnick.
Gedacht ist das Angebot etwa für Menschen mit einer Störung des eigenen Immunsystems, z.B. durch Krebserkrankungen, Chemotherapie oder Organtransplantation, mit Übergewicht (BMI von 35 und darüber), Diabetes mellitus, hohem Alter, Lungenerkrankungen, Hypertonie, Herzerkrankungen, chronischen Nierenerkrankungen, Down-Syndrom oder Rheumatischen Erkrankungen.
Seit Mitte März läuft am Klinikum bereits eine stationäre Antikörpertherapie bislang mit sehr gutem Erfolg. „Wir konnten in dem Zeitraum das Risiko eines tödlichen Verlaufs einer COVID-19-Infektion bei Risikopatienten von circa 70 Prozent auf 21 Prozent senken“, so Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I. Bislang wurden am Klinikum 19 Patienten mit der Antikörpertherapie behandelt, von denen lediglich zwei intensivmedizinisch behandelt werden mussten.
Etwas Zeit müssen die Patienten für die Therapiestation mitbringen. „Nach eingehender Befragung, Untersuchung und Aufklärung erfolgt die Infusion der Antikörper, die etwa eine Stunde dauert“, so Oberärztin Dr. med. Judith Pannier. Es schließt sich eine einstündige Beobachtungsphase an, in der ein Arzt prüft, ob der Patient die Infusion gut verträgt.
Die neue Antikörperambulanz des Städtischen Klinikums soll durch frühzeitiges Reagieren verhindern, dass bei Risikopatienten eine Corona-Infektion zu einer stationären Behandlung führt. „Ziel ist es, das Eindringen des Corona-Virus in die Zellen zu verhindern und dadurch auch das Risiko einer intensivmedizinischen Behandlung zu minimieren“, so Prof. Behre.
Denn in der Regel seien die nach einer Infektion nur schwer aufzuhaltenden Entzündungsprozesse das eigentliche Problem.
Die angebotene Antikörper-Therapie ist nur bei erwachsenen Risikopatienten möglich, die sich möglichst früh, d.h. während der ersten drei bis sieben Tage, nach Beginn der COVID-Infektion melden.
Voraussetzungen:
- Idealerweise ein Einweisungsschein des Hausarztes
- Schriftlich vorliegender positiver SARS-CoV-2-PCR-Test
Termine: Ab 3. Mai 2021, in der Zeit von 11 Uhr bis 14 Uhr
Terminabsprache: Montag bis Freitag von 7:00 -15:30 Uhr unter 0340 501 - 4188 oder - 1275
Für Rückfragen von Niedergelassenen und Zuweisern stehen Chefarzt Prof. Dr. med. G. Behre und Oberärztin Dr. med. J. Pannier unter 0340 501 – 1275 oder 5010 (Zentrale) zur Verfügung.
Zugang zur Ambulanz:
Patienten der Therapiestation brauchen nicht auf das Klinikgelände fahren. Sie gelangen über den Seiteneingang vom Besucherparkplatz des Außengeländes in die Ambulanz. Der Eingang ist ausgeschildert.