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Sozialpädiatrisches Zentrum nimmt Arbeit auf

Endlich ist es soweit: Seit Ende August verfügt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des  Städtischen Klinikums Dessau über ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ). Damit eröffnet nach über 20 Jahren ein drittes SPZ in Sachsen-Anhalt und schließt damit die Versorgungslücke in Dessau-Roßlau und der Region.

Das Klinikum erhielt in den zurückliegenden Jahren zunehmend Anfragen zu Kindern mit komplexen entwicklungsneurologischen Problemen. Diese Patienten können nun im neuen SPZ des Klinikums ambulant umfassend betreut und behandelt werden. 

Die Hauptaufgabe des SPZ besteht in der Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, von Entwicklungsstörungen und -verzögerungen sowie von schulischen Defiziten. Im Mittelpunkt stehen hier alle Kinder von Geburt an bis hin zum vollendeten 18. Lebensjahr sowie die sozialen Aspekte und Belange der Kinder und deren Familien.

Das SPZ ist zentraler Bestandteil der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und kooperiert eng mit den anderen Fachabteilungen des Klinikums. Im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit im SPZ werden diagnostische Maßnahmen für Kinder und Jugendliche  festgelegt und individuelle Förder- und Behandlungspläne erstellt. Schlüssel hierfür ist das SPZ-Team aus Kinderärzten (Neuropädiatern), Kinderpsychologen, Heilpädagogen, Sozialpädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und  Medizinischen Funktionsassistenten.

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Stefan Fest, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin: „Als Klinikum der Schwerpunkversorgung runden wir mit dem SPZ die medizinischen und therapeutischen Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin in Dessau und Umgebung ab. Für alles, was über die reguläre Versorgung in Kinderarztpraxen und die klinische Akutversorgung hinausgeht, ist das SPZ der zentrale Ansprechpartner für die Familien.“

„Besonderes Augenmerk legen wir auf ein ganzheitliches Konzept in Diagnostik und Therapie, in dem das frühzeitige Erkennen von Entwicklungsrisiken und -potentialen einen hohen Stellenwert einnimmt. Gemeinsam mit den Familien erarbeiten wir für jedes Kind eine individuell abgestimmte Betreuung“, merkt Oberärztin Dr. med. Angelika Eger, Leiterin des Sozialpädiatrisches Zentrums, an.

Die Arbeitsschwerpunkte des SPZ ergänzen die Versorgung der Kinder durch niedergelassene Ärzte, Spezialambulanzen und Frühförderstellen in Sachsen-Anhalt. So kooperiert das Zentrum u.a.  mit Psychiatern, Orthopäden, HNO- und Augenärzten.

Im SPZ werden Kinder behandelt mit:

  • allgemeinen und geistigen Entwicklungsstörungen
  • Bewegungsstörungen inkl. Muskel- und Nervenerkrankungen
  • Infantiler Cerebralparese (Spastik) und Spina bifida („offener Rücken“)
  • komplexen Epilepsien
  • Sprachentwicklungsstörungen und Wahrnehmungsstörungen
  • Autismusspektrumstörung
  • Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHS)
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Lernschwächen
  • genetischen Erkrankungen
  • angeborenen Stoffwechselerkrankungen
  • Ehemalige  Frühgeborene und Mehrlingsgeburten
  • Schluck- und Fütterstörungen
  • Neurogenen Blasen- und Mastdarmstörungen

Das SPZ bietet in vielen Entwicklungsbereichen eine ambulante Diagnostik an: Sprache, Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung, Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit, schulische Befähigung und sozio-emotionales Verhalten. Unterstützt werden Familien auch bei der Beantragung von Frühförderungen bzw. Integrationsplätzen in Kindergärten und von schulischen Förderungen im Sinne der Teilhabe sowie von Pflegestufen und Schwerbehindertenausweisen.

Das SPZ befindet sich auf dem Gelände des Städtischen Klinikums im Haus 5. Der Weg zum Haupteingang von Haus 5 ist vom Patientenparkplatz aus ausgeschildert. Das Sekretariat des SPZ ist via Telefon 0340 501-3850, via Mail spz@klinikum-dessau.de oder über die Website des Klinikums zu erreichen.

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