Rückblick auf „Medizin am Mittwoch“



Trotz Adventszeit, kühler Außentemperaturen und paralleler Veranstaltungen in der Stadt folgten gut 50 Interessierte der Einladung ins Klinikum zur gestrigen Ausgabe von „Medizin am Mittwoch“. Das Interesse zeigte einmal mehr, wie relevant Fußbeschwerden für viele Menschen sind – und wie groß der Wunsch nach verständlicher, lebensnaher Information ist.
Im Mittelpunkt des Abends standen drei fachlich fundierte, zugleich sehr patientennahe Vorträge, die medizinischen Laien zahlreiche Aha-Erlebnisse ermöglichten. Der Tenor: moderne Medizin beginnt beim Verstehen der Beschwerden und beim ernsthaften Blick auf das Leiden der Betroffenen.
Den Auftakt machte Oberärztin Elisabeth Lux, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie kommissarische Leiterin der Fußchirurgie, mit ihrem Vortrag „Wenn der Vorfuß schmerzt – moderne Behandlung des Hallux valgus“. Anschaulich und gut verständlich führte sie zunächst in die Anatomie des Fußes ein und erklärte darauf aufbauend Ursachen, Pathomechanismen und typische Schmerzverläufe. Von der Anamnese über konservative Therapieansätze – die nicht immer zum gewünschten Erfolg führen – bis hin zu operativen Möglichkeiten spannte sie den Bogen. Dabei stellte sie sowohl gelenkerhaltende, korrigierende Verfahren wie Osteotomien als auch versteifende Operationen, etwa die Großzehengrundgelenksarthrodese, sowie postoperative Maßnahmen vor. Ein Vortrag, der Orientierung gab und Ängste nahm.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Robert Rotter, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, widmete sich anschließend dem Thema „Achillessehnenschmerz & Fußschmerzen – was hilft wirklich?“. Offen und praxisnah sprach er über Ursachen, Selbstwahrnehmung und Selbsthilfe, aber auch über die Grenzen konservativer Maßnahmen. Anschauliche Beispiele wie exzentrisches Training, verschiedene operative Verfahren bei Sehnenrissen – offen oder minimalinvasiv –, Debridement („Aufräumen“), Eingriffe bei Fersensporn und Haglund-Ferse, Sehnentransfers (FHL) sowie biologische Therapien wie PRP, Stammzellen oder Scaffold-Materialien machten die Vielfalt moderner Behandlungsmöglichkeiten greifbar. Sein eindringlicher Appell an die Zuhörenden: Beschwerden nicht zu verdrängen, sondern frühzeitig anzusprechen und ernst zu nehmen.
Den dritten Vortrag gestaltete Sven Ebersbach, Orthopädieschuhmacher vom Sanitätshaus Seeger, zum Thema „Diabetisches Fußsyndrom – Folgeerkrankung eines Diabetes“. Er erläuterte Klassifikationen und Stadien, sprach über Fußbrüche infolge von Diabetes, Ursachen und Symptome sowie therapeutische Ansätze. Besonders deutlich wurde, wie wichtig Prävention, frühe Erkennung und eine interdisziplinäre Versorgung sind. Das Sanitätshaus Seeger war zudem mit einem Stand vor Ort und präsentierte orthopädische Maßschuhe für Betroffene.
Im Anschluss an die Vorträge blieb ausreichend Zeit für persönliche Gespräche. Einige Besucher nutzten die Gelegenheit für individuelle Fragen und Terminvereinbarungen in der interdisziplinären Fachambulanz. Schwester Marie nahm sich der zukünftigen Patienten an und koordinierte Termine für die orthopädischen Sprechstunden – ein Service, der auf bei den zukünftigen Veranstaltungen von „Medizin am Mittwoch“ angeboten werden soll.
Mit dieser gelungenen Veranstaltung ging die letzte Ausgabe von „Medizin am Mittwoch“ im Jahr 2025 zu Ende. Weiter geht es am 21. Januar 2026 mit dem Thema „Neurologische Erkrankungen im Blickpunkt: Von Guillain-Barré bis Parkinson und Schlaganfall“.




