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Nochmal mit dem Schrecken davongekommen

Glück im Unglück hatte Bodo Zabel in der Nacht von Sonntag auf Montag. Kurz nach Mitternacht bekam er einen Schwächeanfall und fiel um. Sein Glück war, dass er seine Frau noch rufen konnte und die auf Anhieb die Situation richtig erfasste und mit per 112 sofort einen Rettungswagen alarmierte. So fand sich der Zehmitzer bereits zwei Stunden später auf der Stroke Unit im Städtischen Klinikum wieder. „Die Symptome“, erinnert sich Dr. med. Thomas Stache, Leiter der Stroke Unit, „wie verwaschene Sprache, Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen auf der rechten Körperhälfte deuteten auf einen Schlaganfall hin.“

Um Gewissheit zu bekommen, wurde noch in derselben Nacht eine Computertomographie des Kopfes veranlasst. Mit diesem bildgebenden Verfahren kann die Ursache des Schlaganfalls in der Akutphase schnell lokalisiert und entschieden werden, ob es sich um eine Hirndurchblutungsstörung, die für 90 Prozent der Schlaganfälle verantwortlich ist, oder aber um eine Hirnblutung handelt. „Das ist wichtig“, so der Neurologe, „da davon die weitere Behandlung abhängt.“ Bei Bodo Zabel diagnostizierten die Ärzte eine kleinere Hirnblutung, die nicht operiert werden musste. Mit Medikamenten wurde der zu hohe Blutdruck nach unten korrigiert, und der Patient blieb für drei Tage zur Überwachung auf der Stroke Unit.

Bereits vom ersten Tag an bekommt der 65-Jährige täglich Besuch von Physio- und Ergotherapeuten sowie einer Logopädin. „Je früher wir beginnen“, so Oberarzt Stache, „die eingeschränkten Bereiche zu trainieren, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient seine alten Fähigkeiten zurückgewinnt. Deswegen ist die Frührehabilitation ein so wichtiger Baustein bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten.“

Am vierten Tag – die Ausfallerscheinungen am rechten Bein sind bereits verschwunden, die Stimme ist wieder klar und deutlich, nur das Taubheitsgefühl in der Hand behindert ihn noch – wird Zabel auf die Normalstation verlegt und kehrt noch in derselben Woche zurück nach Hause. Vieles deutet darauf hin, dass er durch die schnelle Einlieferung in ein Krankenhaus mit Stroke Unit, noch mal mit dem Schrecken davonkommt. Das weiß auch der 65-Jährige: „Ich bin froh, dass meine Frau das Richtige gemacht hat und ich im Dessauer Krankenhaus so eine umfassende und gute Behandlung bekommen haben.“ Auch nach seiner Entlassung wird Zabel weiter zur Reha gehen, damit das Gefühl in der rechten Hand vollständig zurückkehrt. Das geht nur über viel Training. „Gerade im ersten Jahr nach einem Schlaganfall, lassen sich durch gezielte Übungen viele Einschränkungen mildern oder gar ganz überwinden“, weiß und rät der Fachmann.

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