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Neue Behandlungswege bei der Tumortherapie

Die molekulare Diagnostik zur Identifikation von Krebstreibern gewinnt einen immer höheren Stellenwert. Zu diesen onkogenen Treibern zählen unter anderem auch so genannte NTRK-Genfusionen (Neurotrophen Tyrosin-Rezeptor-Kinasen), die erst in den vergangenen Jahren stärker erforscht worden sind. Solche unregulierten Genfusionen wurden bisher bei rund 30 Tumoren nachgewiesen. 

Dr. Karsten Neumann ist Leiter der Molekularpathologie am Institut für Pathologie des Städtischen Klinikums Dessau. Er beschäftigt sich mit dem Nachweis von NTRK-Fusionstumoren und gilt als einer der Koryphäen in diesem Bereich, weswegen er schon früh die molekulare Testung als Voraussetzung für den Einsatz eines neuen Krebsmedikaments etabliert hat. Der Nachweis ist wiederum Voraussetzung für die Diagnose und die personalisierte Behandlung bei verschiedenen Tumoren. 

Die Bayer Vital GmbH hat nun in Frankfurt  mit Larotrectinib ein Medikament mit Europazulassung vorgestellt, das bei Tumoren, die eine NTRK-Genfusion aufweisen, gezielt eingesetzt werden kann. Bislang wurden bei diesen Fällen oft Chemotherapien mit begrenztem Erfolg und erheblichen Nebenerwirkungen eingesetzt. In Studien erzielte Larotrrectinib eine Ansprechrate von 72 Prozent bei einer Unverträglichkeitsquote von lediglich drei Prozent. Das Medikament ist zudem unabhängig vom Alter der Patienten und der Lokalisation des Tumors einsetzbar.

Dr. Neumann, der auf Einladung von Bayer bei der Präsentation des neuen Medikaments vor der Fachpresse über die diagnostischen Möglichkeiten  zur Identifizierung von TRK-Fusionstumoren referierte, betont: „Je mehr Therapien für spezifische Biomarker zur Verfügung stehen, umso höher ist die Akzeptanz für eine möglichst frühe und umfangreiche molekulare Analyse, die auch seltene Biomarker wie NTRK-Genfusionen mit einschließt.“

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