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Mit Zuckerrohr und Schrot: Die Küche kämpft gegen Plastik

In der Cafeteria sowie an den Kiosken des Städtischen Klinikums haben Patienten, Mitarbeiter und Gäste zukünftig die die Möglichkeit, Speisen und Getränke umweltbewusster „To Go“ mitzunehmen.

„Die Pandemie hat den Trend zu Einwegverpackungen bei uns im Klinikum nochmals verstärkt. Leider sind die bisherigen Verpackungen nur in geringem Umfang recyclebar. Damit aber der Außerhausverkauf die Umwelt nicht weiter unnötig belastet, werden wir ab August auf nachhaltige Produkte umstellen“, so Eiko Adamek, Leiter Küche.

Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht den Handlungsbedarf. Im Jahr 2020 wurden im Klinikum ca. 42.000 Kaffeebecher für Heißgetränke sowie rund 15.000 Menüboxen und 40.000 Schalen ausgegeben.

Die ersten ressourcen- und umweltschonenden Produkte sind die häufig genutzten Kaffeebecher mit Deckel, die sogenannten Menüboxen sowie Schalen mit Deckel. Sie sind hitze -und kältefest, von minus 25 bis plus 110 Grad, mikrowellentauglich sowie säure-, öl- und fettbeständig.

Die neuen Menüboxen sowie die Schalen mit ihren Deckeln bestehen aus Resten von Zuckerrohr und Schrot, auch Bagasse genannt. „Zuckerrohr ist ein nachwachsender Rohstoff und die Energiebilanz bei der Herstellung ist besser als bei der Gewinnung von Holzfasern oder der Verarbeitung von Erdöl. Die Boxen und Schalen sind komplett recyclingfähig und können, vorausgesetzt sie wurden nach der Nutzung gereinigt, in der Papiertonne entsorgt oder auch kompostiert werden. Das ist ein entscheidender Fortschritt gegenüber den aus Polypropylen-Kunststoff bestehenden Boxen und Schalen, die gar nicht abbaubar sind“, so Hannes Schatz, Bereichsleiter Küche Auenweg.

Bei den bisherigen Kunststoff-Pappe-Kaffeebechern dauert es etwa 50 Jahre bis die erdölbasierten Plastikbestandteile abgebaut sind. Die neuen Becher bestehen im Gegensatz dazu komplett aus recycelter Pappe, die Deckel aus aufbereitetem Hartpapier. Hannes Schatz: „Die Becher haben weder eine Lasur noch eine Kunststoffbeschichtung und sind dadurch zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Sie halten dennoch die heißen Flüssigkeiten und weichen nicht auf. “

„Natürlich sind die biologisch abbaubaren Verpackungen etwas teurer als die herkömmlichen“, so Eiko Adamek. „Wir sehen die Umstellung aber als ersten Schritt hin zu einem nachhaltigen, klimaschonenden Klinikbetrieb.“

Das Küchenteam plant für die kommenden Monate die Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten. So soll etwa im MVZ-Bistro das Plastikbesteck durch Holzbesteck aus Birke oder Bambus ersetzt werden. Aber auch das Thema der Nutzung von Mehrwegprodukten im Bereich der „To Go“ Mitarbeiterversorgung steht auf der Agenda.

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