Meilenstein für das Klinikum
Das Team des Zentrums für Hämatologische Neoplasien (HAEZ) am Städtischen Klinikums Dessau freut sich über die Erst-Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (OnkoZert). Das Zentrum erhielt nach mehrtägigen intensiven Prüfungen die Auszeichnung „Zentrum für Hämatologische Neoplasien mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.“. Es gehört damit zu dem erlauchten Kreis der Zentren für die beste Versorgung hämatologischer und onkologischer Patienten in Deutschland. In Sachsen-Anhalt ist es erst das dritte zertifizierte Zentrum dieser Art und die erste nicht-universitäre Einrichtung überhaupt.
Noch immer sind zwei von fünf Frauen (43 Prozent) und etwa jeder zweite Mann (51 Prozent) in Deutschland im Laufe ihres Lebens von Krebserkrankungen betroffen. Patienten mit bösartigen Bluterkrankungen können mit dieser Zertifizierung sicher sein, dass Sie im Zentrum für Hämatologische Neoplasien die bestmögliche Diagnostik und Therapie erhalten.
Das interdisziplinäre Team betreut mit der Expertise verschiedener Fachrichtungen stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten, die unter hämato-onkologische Erkrankungen (bösartigen Bluterkrankungen) wie akute und chronische Leukämien, Lymphome (Lymphdrüsenkrebs) oder Multiple Myelomen (Erkrankungen von Blutzellen) leiden.
„Eine Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft ist wichtig, um die hohen Qualitätsstandard in der Hämatologie und Onkologie am Städtischen Klinikum Dessau aufrechtzuerhalten und zu verbessern“, so Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Leiter des Zentrums für Hämatologische Neoplasien und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I – Gastroenterologie, Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Hämostaseologie, Nephrologie, Infektiologie, Pneumologie. „Es ist unser Ziel, die bestmögliche interdisziplinäre Versorgung von Krebspatienten durch Forschung, Diagnostik und Therapie auf möglichst hohem Niveau sicherzustellen“, so Prof. Behre weiter.
Dr. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Städtischen Klinikums Dessau, betont: „Mit der Zertifizierung des Zentrums durch die Deutsche Krebsgesellschaft sind wir beim Ausbau des Klinikums zu einem führenden Standort für die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen in Sachsen-Anhalt einen entscheidenden Schritt weitergekommen“.
Die Auditoren von OnkoZert hoben das hohe medizinische Niveau des wöchentlich stattfindenden hämatologische-onkologischen Tumorboards hervor. Die hämatologische- onkologische Station 16, die Hämatologische Chefarztsprechstunde sowie die hämatologisch-onkologische MVZ-Sprechstunde schnitten gleichermaßen gut ab.
Begrüßt wurde auch der Facharzt-Standard auf der Station mit täglichen Oberarzt-/ Facharzt-Visiten hämato-onkologischer Patienten. Die Ausweitung der klinischen Studienaktivität, ein wichtiger Zugang zu den innovativen, zielgerichteten und immuntherapeutischen Substanzen in der Hämatologie/ Onkologie, wurde ebenfalls herausgestellt, desgleichen auch das hohe Niveau der hämatologischen Diagnostik zusammen mit der Labormedizin und Pathologie.
Als vorbildhaft erachtet wurde der durch die Zusammenarbeit mit der klinikeigenen Apotheke erreichte Grad der Digitalisierung im Rahmen der Anordnungen und Applikationen von Chemotherapien im Zentrum. Hierdurch werde, so betonten die Auditoren, eine sehr hohe Patientensicherheit gewährleistet. Schließlich wurde das QM-System (Qualitätsmanagement) als positiv bewertet.
Die frühe integrative palliativmedizinische Versorgung hämatologisch-onkologischer Patienten ist im stationären Bereich bereits etabliert. In Kooperation mit dem DRK-Blutspendedienst NSTOB Institut Dessau wurde ein translationales Forschungslabor (Überführung von neuen Forschungserkenntnissen aus dem Labor in die klinische Anwendung) im Zentrum für Hämatologische Neoplasien errichtet, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird und auf innovative molekulare Therapien abzielt.
Die Kooperationen mit dem Universitätsklinikum Magdeburg hinsichtlich der Stammzelltransplantation, mit der hämatologisch-onkologischen Praxis Dr. Bohnsteen sowie mit weiteren Partnern stellen sicher, dass im Zentrum für Hämatologische Neoplasien die hämatologische-onkologischen Patienten aus Dessau-Roßlau und der Region die bestmögliche Diagnostik und Therapie erhalten.
Zusammenfassend wies der Zertifizierungsausschuss der Deutschen Krebsgesellschaft darauf hin, dass das Zentrum für Hämatologische Neoplasien fachlich sehr gut aufgestellt ist und dass in ihm eine sehr gute Patientenversorgung geleistet wird.
Das Zentrum für Hämatologische Neoplasien ist bereits seit 2021 ISO-zertifiziert.