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"Medizin am Mittwoch": Mehr als 120 Interessierte

Wow! Die Cafeteria des Städtischen Klinikums Dessau war bis auf den letzten Platz gefüllt – zusätzliche Stühle mussten aufgestellt werden, um allen Interessierten einen Sitzplatz zu bieten. Erwartet hatten die Veranstalter rund 50 bis 60 Gäste – tatsächlich kamen über 120 Interessierte, um sich über die „Volkskrankheit Bandscheibenvorfall“ zu informieren. Der große Andrang machte deutlich: Rückenschmerzen sind nicht nur ein medizinisches Thema, sondern berühren das Leben vieler Menschen unmittelbar.

Viele Besucher leiden selbst unter anhaltenden Beschwerden, andere begleiteten Angehörige. Die Mischung aus Sorge, Leidensdruck und dem Wunsch nach verlässlicher Orientierung war spürbar. Immer wieder wurden Fragen gestellt, die nicht nur Symptome betrafen, sondern auch die Ängste und Unsicherheiten der Betroffenen widerspiegelten: Wie lange halten die Schmerzen an? Muss ich mich einer Operation unterziehen? Kann ich meinen Alltag noch selbstständig meistern?

Die drei Oberärzte des Wirbelsäulenzentrums gingen auf diese Sorgen ein, denn jeder Mensch hat mindestens einmal im Leben Rückenprobleme.

Dr. med. Balázs Szirtes erklärte die orthopädische Perspektive mit einer Mischung aus Fachwissen und Humor, die den Gästen auch kleine Momente des Aufatmens schenkte.

Oberarzt Oleksander Pichkur beleuchtete die neurochirurgische Sicht und nahm vielen Besuchern die Angst vor notwendigen Eingriffen, indem er Behandlungsmöglichkeiten aufzeigte. Dabei brachte er auch einen interessanten Funfact: Newtons Hebelgesetze gelten auch für unsere Halswirbelsäule – bei einer Kopfneigung von 60 Grad – etwa beim Handy schauen – erhöht sich die Belastung der unteren Halswirbelsäulen-Segmente auf bis zu 30 kg. Kein Wunder, dass Bandscheibenvorfälle dort am häufigsten auftreten – etwa bei exzessiver Smartphone-Nutzung.

Oberarzt Mohamedsamir Amr widmete sich den Auswirkungen des Alters auf Wirbelsäule und den daraus entstehenden Erkrankungen – ein Thema, das für viele Betroffene unmittelbar von Bedeutung war.

Besonders eindrucksvoll war, wie intensiv die Ärzte auf die persönliche Situation der Besucher eingingen. Auch nach den Vorträgen blieben die Ärzte über eine Stunde, führten Vier-Augen-Gespräche, beantworteten Fragen und gaben Kontaktdaten weiter. Für viele Besucher war dies ein Moment der Entlastung: Endlich fühlten sie sich ernst genommen, verstanden und ermutigt, Hilfe aktiv einzufordern.

„Wir sind stolz, dass wir so viele Menschen erreichen konnten“, resümierte Dr. Szirtes. „Noch wichtiger ist uns aber, dass die Betroffenen spürten: Sie sind nicht allein. Es gibt Wege, die Schmerzen zu lindern und Lebensqualität zurückzugewinnen. Dafür ist das Wirbelsäulenzentrum des Klinikums eine verlässliche Anlaufstelle vor Ort.“

Der Nachmittag zeigte eindrucksvoll: Medizin bedeutet nicht nur Diagnosen und Therapien – sondern auch Zuhören, Mitfühlen und Menschen in ihrer Situation ernst zu nehmen. Und genau das erlebten die Gäste an diesem Mittwoch.

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