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Neue Wege in der Krebstherapie

Das Städtische Klinikum Dessau gehört deutschlandweit zu den ersten Krankenhäusern, in denen ein neuer, im Juni 2022 in der EU zugelassener Antikörper namens Mosunetuzumab zur Krebsbehandlung an einem Patienten eingesetzt wird. Darüber informiert Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Leiter des Hämatologischen Zentrums für Neoplasien am Städtischen Klinikum Dessau (HAEZ).

Jener bispezifische Antikörper Mosunetuzumab verfügt über ein völlig neues Wirkprinzip. Er dockt zweifach an Zellen an: sowohl an die Lymphomzellen (Krebszelle) als auch an die körpereigenen T-Zellen, die sogenannten T-Lymphozyten. Durch diese künstliche Heranführung der T-Lymphozyten an die Krebszellen wird ihre Zerstörung bewirkt.

Bei dem Patienten handelt es sich um einen jungen Mann aus Dessau, der an Lymphdrüsenkrebs erkrankt ist (sog. follikuläres Lymphom) und der nach mehreren Behandlungen nicht mehr auf eine Immunchemotherapie ansprach. In der Zulassungsstudie für den Antikörper Mosunetuzumab wurde bei solchen mehrfach vorbehandelten Patienten mit follikulärem Lymphom ein rascher und anhaltender Therapieerfolg nachgewiesen.

"Die Gabe von bispezifischen Antikörpern wie Mosunetuzumab wird von uns wissenschaftlich begleitet", erklärt Prof. Gerhard Behre die Therapie, in der neueste Forschungsergebnisse direkt in die Patientenversorgung einfließen. "Das HAEZ ist nunmehr ein Standort für die Behandlung von Lymphomerkrankungen mit bispezifischen Antikörpern in Deutschland", berichtet Prof. Behre, der als Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Städtischen Klinikum Dessau arbeitet.

Das am Städtischen Klinikum Dessau angesiedelte HAEZ wurde im Juni 2022 von der Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. erstzertifiziert (OnkoZert). Aufgrund der Erfüllung der fachlichen Kriterien kann es bis 2025 das Qualitätssiegel "mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft" im Namen führen.

Dr. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Leiter des Städtischen Klinikums Dessau, beglückwünschte Prof. Behre und sein Team zur neuen Behandlungsmethode, die in der Region und auch darüber hinaus als ein Alleinstellungsmerkmal für die Therapie von Lymphomerkrankungen gelten kann.

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