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Klinikum setzt erstmals Antikörper im Kampf gegen Corona-Virus ein

Als eine der ersten Kliniken setzt das Städtische Klinikum Dessau den Antikörper „Bamlanivimab“ bei der Behandlung von Risikopatienten, die sich mit SARS-CoV-2 infiziert haben, ein. Das Medikament, das schon US-Präsident Donald Trump verabreicht worden ist, stammt aus einer Charge, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kürzlich in den USA erworben hat. Insgesamt wurden 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro gekauft, die nun von dem Ministerium an große Krankenhäuser verteilt werden.

Dr. med. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Klinikums, und Verwaltungsdirektor Dr. med. André Dyrna haben dem Klinikum den Zugang zu diesem Medikament ermöglicht. Dr. Zagrodnick: „Wir erfüllen alle Voraussetzungen zum Einsatz des innovativen Medikaments und freuen uns, dass wir bei der Verteilung als eine der ersten Kliniken Deutschlands berücksichtigt worden sind.“

Bereits am Freitag ist einer Patientin im Klinikum der Antikörper per Infusion verabreicht worden. Er verhindert, dass die Spike-Proteine der Covid-Viren in die Zellen eindringen können. Der behandelnde Arzt Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, ist erleichtert, bestimmten Corona-Patienten ein neues und vielversprechendes Therapieangebot machen zu können. Allerdings sei es nicht für jeden geeignet: „Der Einsatz von Antikörpern ist nur sinnvoll, wenn die Infektion frisch ist, so dass die Virenlast noch niedrig ist, und verschiedene Risikofaktoren einen schweren Krankheitsverlauf befürchten lassen. So wie bei unserer über 80-jährigen Patientin, die an Diabetes und der Lungenkrankheit COPD leidet.“

„Bislang“, so Oberärztin Dr. Judith Pannier, „hat die Rentnerin die Antikörper-Therapie gut vertragen.“  Nebenwirkungen traten nicht auf. „Wir hoffen“, so Prof. Behre, „dass der Patientin durch die Behandlung ein schwerer Verlauf von COVID-19 erspart bleibt.“ Auch wenn dem Medikament noch die Zulassung für Europa fehlt, ist der Chefarzt froh, „endlich ein Mittel in der Hand zu haben, um uns gegen SARS-CoV-2 therapeutisch zur Wehr setzen zu können“.

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