Klinikum schreibt seit der Wende Jahr für Jahr schwarze Zahlen
Jahrhundertsommer verhindert besseres Ergebnis / Stabile Gewinnentwicklung beim MVZ
Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen gelang es dem Städtischen Klinikum Dessau auch dieses Jahr wieder, einen positiven Jahresabschluss zu erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze 2018 um knapp 6 Prozent auf mehr als 139 Millionen Euro. Gleichzeitig sank der Gewinn von 1,8 Millionen auf 318.000 Euro. Verwaltungsdirektor Dr. med. André Dyrna erläutert: „Auch das Klinikum hat unter dem zweitheißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung gelitten. Wegen der andauernden Hitzewelle sind viele geplante Eingriffe verschoben worden. Dennoch haben wir es geschafft, auch 2018 schwarze Zahlen zu schreiben.“ Erschwerend kam hinzu, dass es durch Klinikerweiterungen im Umland teilweise zu neuen Konkurrenzsituationen in Teilbereichen der Versorgung gekommen ist, wodurch weniger Patienten in das Klinikum kamen.
Mit 91 Millionen Euro gab Dessaus größter Arbeitgeber mehr als 65 Prozent des Umsatzes für Personalkosten aus. Aufgrund von überdurchschnittlichen Tarifsteigerungen erhöhten sich diese im Vergleich zu 2017 um rund fünf Prozent. Gleichzeitig konnte die Eigenkapitalquote von 78,9 auf 80,5 Prozent gesteigert werden. Dr. Joachim Zagrodnick, ärztlicher Direktor des Städtischen Klinikums: „Dieser Anstieg unterstreicht die gute wirtschaftliche Entwicklung des Klinikums und unsere solide Haushaltsführung. In Zeiten, in denen viele Krankenhäuser mit anhaltenden wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, sind wir gesund und werden im nächsten Jahr unsere Baupläne ohne Abstriche umsetzen können.“ Geplant sind ein neues Institutsgebäude mit Pathologie, Labor und Akademie sowie Betriebskindertagesstätte.
Auf ein gutes Jahr kann auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), als mit dem Klinikum eng verbundenes Unternehmen, zurückblicken. Das MVZ schloss das Geschäftsjahr 2018 mit einem Überschuss auf Vorjahresniveau in Höhe von 640.000 Euro ab. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf nun 18 Millionen Euro. Mit fast 50 Arztsitzen hat sich das MVZ mittlerweile zu einem der bundesweit größten ambulanten Versorgungszentren entwickelt. Im vergangenen Jahr erweiterte sich das MVZ unter anderem um eine Pathologie-Praxis in Stendal. Dr. Dyrna: „Es ist nicht so, dass wir unbedingt expandieren wollen, aber immer wieder werden uns Praxen angeboten, für die sich keine Nachfolger finden. Wir handeln hier im Auftrag der Stadt mit dem Ziel, die ambulante Versorgung aufrecht zu erhalten.“