Klinikum schreibt seit 20 Jahren schwarze Zahlen
Auch 2019 ist es dem Städtischen Klinikum Dessau wieder gelungen, einen positiven Jahresabschluss zu erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um 5 Prozent auf mehr als 146 Millionen Euro. Gleichzeitig erhöhte sich der Gewinn von 318.000 auf 850.000 Euro. Verwaltungsdirektor Dr. med. André Dyrna: „In Zeiten, in denen rund 40 Prozent aller Kliniken in Deutschland rote Zahlen schreiben und gerade kommunale Krankenhäuser auf Zuschüsse ihrer Träger angewiesen sind, ist es uns erneut gelungen, ohne fremde Hilfe ein positives Ergebnis zu erzielen. Darauf können wir mit Recht stolz sein, zumal wir unsere Mitarbeiter nach Tarif entlohnen.“
Mit 94 Millionen Euro gab Dessaus größter Arbeitgeber mehr als 64 Prozent des Umsatzes für Personalkosten aus. Die Zahl der Vollzeitkräfte ist mit 1.300 Mitarbeitern stabil geblieben. Trotz leicht gesunkener Fallzahlen und einer konstanten Verweildauer der Patienten, stiegen die Erlöse bei stationären Aufenthalten um knapp 8 Prozent. Dr. med. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Städtischen Klinikums: „Darin spiegelt sich wider, dass wir als regionaler Schwerpunktversorger auch die komplexen Fälle ins Haus bekommen.“
Unzufrieden ist die Betriebsleitung weiterhin mit den Engpässen bei der Finanzierung von Investitionen: „Eigentlich ist klar geregelt, dass diese Mittel vom Land kommen, aber schon seit Jahren müssen wir unsere Investitionen zum weit überwiegenden Teil selber aufbringen. Mit dem Ergebnis, dass unser Ergebnis nur noch knapp positiv ist. So fehlen die Mittel, in neue Behandlungstechnik zu investieren. Das wird zunehmend auch zu einem strukturellen Problem.“
Auf ein gutes Jahr kann auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), ein mit dem Klinikum eng verbundenes Unternehmen, zurückblicken. Durch die Einbeziehung neuer Praxen stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 20,5 Millionen Euro. Das MVZ schloss das Geschäftsjahr 2019 mit einem Überschuss auf Vorjahresniveau in Höhe von 434.000 Euro (2018: 640.000 Euro) ab. Mit fast 50 Arztsitzen hat sich das MVZ mittlerweile zu einem der bundesweit größten ambulanten Zentren entwickelt und sich in Zeiten steigender Praxisaufgaben als ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung der ambulanten Versorgung in der Region Dessau-Roßlau etabliert.