Klinikum erneut im Netzwerk Hygiene akkreditiert

Zur Prävention und Reduktion nosokomialer Infektionen etablieren Krankenhäuser engmaschige Sicherheitsstrukturen, die über die eigenen Grenzen hinaus Wirkung zeigen. Seit 2014 gehört das Städtische Klinikum Dessau dem Netzwerk Hygiene Sachsen-Anhalt (HYSA) an, und nun wurde es erneut im HYSA akkreditiert. „Die Arbeit des regionalen Netzwerks bietet entscheidende Ansatzpunkte zur Vorbeugung und Eindämmung multiresistenter Erreger, mit denen sich Patienten im Krankenhaus oder während ambulanter medizinischer Maßnahmen infizieren können“, erklärt Prof. Dr. med. Sabine Westphal, Krankenhaushygienikerin und Chefärztin des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik im Städtischen Klinikum Dessau. Unter ihrer Leitung arbeitet ein spezialisiertes Team von sechs Hygienefachkräften, das regelmäßig umfassende Kontrollen und Schulungen durchführt.
Nosokomiale Infektionen werden im Rahmen des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) erfasst und ausgewertet. Zudem gibt es ein Aufnahme-Screening für Patienten, bei denen multiresistente Erreger verschiedener Resistenzklassen nachgewiesen werden. HYSA agiert regional und interdisziplinär. Das im Herbst 2010 gegründete Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, Infektionen zu vermeiden, die sich Patienten während einer stationären oder ambulanten medizinischen Versorgung zuziehen könnten. Da bestimmte Erreger häufig gegen Antibiotika Resistenzen entwickeln können, stellen sie insbesondere für abwehrgeschwächte Menschen, ältere Patienten und Neugeborene eine ernsthafte Gefahr dar.
Die Partner des HYSA-Netzwerks arbeiten in verschiedenen Arbeitsgruppen daran, standardisierte Fachinformationen und Schulungsunterlagen zum Hygienemanagement in Kliniken, Heimen, Pflegediensten sowie im Krankentransportwesen und ambulant-ärztlichen Bereich zu entwickeln – basierend auf den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. Diese Leitlinien, Merk- und Informationsblätter sowie eine Liste aller teilnehmenden Einrichtungen sind auf der Internetplattform www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de/gesundheit/netzwerk-hygiene abrufbar. Ziel ist es, das Auftreten multiresistenter Erreger durch eine verbesserte Organisation und Kommunikation an den Schnittstellen der Patientenversorgung zu verringern.