Klinikum beschafft 500 digitale Infusionspumpen
Das Städtische Klinikum hat 500 Infusions- und Spritzenpumpen beschafft. Die Investition von 900.000 Euro war notwendig geworden, da bei den alten Geräten die Lieferung von Ersatzteilen ausläuft. Finanziert wurde die gesamte Maßnahme im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes mit Fördermitteln der Europäischen Union.
Über Infusionspumpen werden Patienten mit dosierten Gaben von Medikamenten und Lösungen aus Flaschen oder Beuteln über einen venösen Zugang versorgt. Im Vergleich zu den alten Pumpen, die lediglich acht Zeichen anzeigen konnten, fällt das große, farbige Display auf, das auch aus einer Distanz von drei Metern gut ablesbar ist. So kann das Pflegepersonal auf einen Blick erfassen, ob alles in Ordnung ist. Die intuitive, geführte Touchscreen-Bedienung erleichtert die Therapieeingabe und Handhabung – ganz besonders in stressigen Situationen.
Die neuen Pumpen der Firma B. Braun sind für Susanne Siebenhaar, Abteilungsleiter Biomedizintechnik, ein Meilenstein für die digitale Weiterentwicklung im Klinikum. „Die Geräte entsprechen nicht nur medizintechnisch den aktuellen Maßstäben, sondern erfüllen alle Anforderungen für die digitale Erfassung von Patientendaten und für ein modernes, elektronisches Gerätemanagement. Wir sind im mitteldeutschen Raum erst die vierte Klinik, die die modernste Pumpengeneration einsetzt.“
„Zudem“, so Dr. med. Sebastian Brandt, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und perioperative Schmerztherapie, ist die Medikamentengabe mit der neuen Pumpengeneration deutlich präziser und individueller. Beim Vorgänger erfolgte die Eingabe in mg pro Stunde. Bei der neuen wird bei der Dosierung zusätzlich auch das Gewicht des Patienten berücksichtigt.“ Da die Pumpen miteinander kommunizieren, ist es möglich, zwei mit dem gleichen Wirkstoff zu bestücken. Ist eine Infusion aufgebraucht, übernimmt automatisch die andere. „Das erhöht die Patientensicherheit und entlastet die Pflege.“
Im Gegensatz zu den noch in Gebrauch befindlichen Pumpen sind die neuen Geräte volldigital. Sie melden sich direkt am Bett an, wodurch die übermittelten Daten dem Patienten zugeordnet werden können. Später landen die Daten direkt in seiner Krankenakte. „Das ist ein riesiger Vorteil bei der Fehlervermeidung. Es ist alles in wenigen Sekunden für alle Behandler sichtbar und es wird viel weniger Zeit für die Dokumentation benötigt“, so Siebenhaar.
Zunächst sind die Intensivstationen mit den digitalen Pumpen bestückt worden. Bis Mai sollen alle Stationen mit der neuen Technologie ausgestattet werden.