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Jahrgangsstufe 12 des Philanthropinums zum Projekttag im Klinikum

Im Rahmen einer Projektwoche kam die Jahrgangsstufe 12 des Philanthropinums am Donnerstag auch zu einer ausgedehnten Stippvisite in das Städtische Klinikum. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern das Haus anhand einzelner Fachbereiche näherzubringen und Lust auf eine berufliche Zukunft vor Ort zu machen.

Begrüßt wurden die 72 Pennäler, die über den Tag verteilt in drei Gruppen vor Ort waren, im Konferenzraum der Betriebsleitung von Dr. Joachim Zagrodnick, dem Ärztlichen Direktor des Klinikums. In für die Jugendlichen gut verträglichen 20 Minuten schilderte Dr. Zagrodnick recht anschaulich, wo das Klinikum steht und wo es in Zukunft hinwill.

Nach dem thematischen Herantasten ging es dann in die Vollen. Die erste Station war die Klinik für Akut- und Notfallmedizin, besser gesagt die Zentrale Notfallaufnahme (ZNA). Die Schüler wurden dort von Priv.-Doz. Dr. med. Otto Tschritter, Chefarzt der Klinik, und Fachpfleger Martin in Empfang genommen. Sie zeigten ihnen die einzelnen Bereiche der ZNA von der Einfahrt über die Schockräume bis hin zum Hubschrauberlandeplatz. Chefarzt und Pfleger gingen zudem auch auf die Arbeitsweise der ZNA ein. So erklärten sie den Schülern das sogenannte Manchester-Triage-System und warum einige Patienten länger warten müssen als andere. „Rund 110 Patientinnen und Patienten passieren täglich die Notaufnahme. Von der Prellung oder Kreislaufproblemen bis hin zum Polytrauma oder Schlaganfall“, so Chefarzt Tschritter. Die recht ruhige Führung der dritten Gruppe endete mit der Ankündigung von zwei Polytraumata in Anfahrt zur ZNA. Dies führte zu einem etwas verfrühten, aber nachvollziehbaren Ende des Rundgangs.

Zurück im Konferenzraum gab es für die Schüler einen kleinen Einblick in die orthopädische und unfallchirurgische Arbeit. Was passiert, wenn man aus drei Metern Höhe vom Dach fällt? Wie reponiert man dann einen gebrochenen Oberschenkel- oder Oberarmknochen? Der Oberarzt Dr. med. Matthias Schlemmer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, nahm sich die Zeit und zeigte in drei Durchgängen, mit einer kleinen Dosis Anatomie, einer kurzen unfallchirurgischen Geschichtsstunde und einem Ausflug ins handwerkliche Arbeiten, wie man mit Titanplatten und Schrauben den Knochen wieder richtet. Natürlich konnten die Schüler unter seiner fachlichen Anleitung selbst Hand anlegen.

Nachdem die verschiedenen Knochen wieder hergestellt waren, zog die Karawane Richtung Herzkatheterlabor zu Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Georg Fürnau weiter. Da der Normalbetrieb des Klinikums auch während des Projekttages weiterlief, war es durch einen kardiologischen Notfall leider nicht möglich, das Herzkatheterlabor in Augenschein zu nehmen. Es wurde improvisiert und Chefarzt Fürnau ließ die 12. Klassen in Tiktok-Manier in die sehr kleine Welt von Herzkammern, Herzklappen, Herzkranzgefäßen, Stents und Okkludern eintauchen. Er zeigte das Setzen von Stents und das Freifräsen verstopfter Gefäße mittels eines Diamantbohrers mit 18.000 Umdrehungen.

Zum Abschluss, als sich alle Schüler wieder setzen durften, wurden noch der Pflege- und Funktionsbereich vorgestellt. Die Zeit nahmen sich der Pflegedienstleiter, Dipl.-Pflegewirt Daniel Behrendt, und die Praxisanleiterin Katja Stackmann. Beide gingen auf die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten – auch für Abiturienten – im Bereich der Pflege sowie auf die zunehmende Akademisierung der Pflegeberufe ein und versuchten den Jugendlichen Lust zu machen, über eine berufliche Laufbahn im Klinikum nachzudenken. Vielleicht kann das Klinikum in ein paar Jahren mit einer Dermatologin, einer Hebamme und einer Operationstechnischen Assistentin rechnen.

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