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Innovative Technik im Test

Das Klinikum testet unter der Leitung von Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, und Oberarzt Pavlo Shkodivskyi, Abteilungsleiter Nephrologie der Klinik für Innere Medizin I, zurzeit ein neues Gerät zur Immunadsorption. Es ermöglicht neue Therapiemöglichkeiten für verschiedene medizinische Indikationen. Dank ihres innovativen Verfahrens kann die Maschine in verschiedenen Fachbereichen eingesetzt werden, wie z. B. der Nephrologie, Dermatologie, Neurologie, Hämatologie, Rheumatologie und anderen mehr.

Die innovative Anwendung des Gerätes beschreibt Prof Behre folgendermaßen: „Die Immunadsorption ist ein effektives Verfahren, bei dem mithilfe eines Filters die schädlichen Antikörper und andere immunologische Substanzen aus dem Blutplasma entfernt werden können. Dieses Prinzip ermöglicht eine gezielte Reinigung des Blutes und hat sich bei der Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen als wirksam erwiesen. Im Vergleich zur herkömmlichen Plasmapherese bietet die Immunadsorption eine verbesserte Sicherheit für unsere Patientinnen und Patienten. Durch das gezielte Entfernen von schädlichen Antikörpern und Immunsubstanzen können wir potenzielle Nebenwirkungen minimieren und das Risiko von Komplikationen verringern. Dies führt zu einem verbesserten Behandlungsergebnis und einer besseren Verträglichkeit des Verfahrens.“

Über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten teilt Prof. Behre weiterhin mit:

„Die Immunadsorption bietet neue Möglichkeiten zur Behandlung verschiedener medizinischer Indikationen. In der Neurologie kann sie bei immunvermittelten Erkrankungen des zentralen Nervensystems – wie beispielsweise dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS), der Myasthenia-Gravis (MG), der Chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP), der Multiplen Sklerose und beim Stiff-Person-Syndrom – eingesetzt werden.
Im Bereich der Hautkrankheiten kann die Immunadsorption bei schweren Formen von bullösem Pemphigoid hilfreich sein.
Darüber hinaus gibt es Anwendungen in der Hämatologie zur Behandlung von autoimmunhämolytischen Anämien und in der Rheumatologie zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und systemischem Lupus erythematodes.
In der Nephrologie kann sie bei Autoimmunerkrankungen der Nieren, wie beispielsweise der Rapid-progressiven Glomerulonephritis (RPGN), der rekurrierenden fokalen und segmentalen Glomerulosklerose (FSGS) oder beim Goodpasture-Syndrom eingesetzt werden.
Auch in der Kardiologie gibt es positive Erfahrungen bei Patienten mit Herzerkrankungen mit immunologischem Hintergrund und pulmonaler Hypertonie.“

Bei Bedarf steht das Immunadsorptionsverfahren derzeit auf der Dialysestation den Patientinnen und Patienten im Klinikum zur Verfügung.

Prof. Behre: „Unser spezialisiertes Team steht Ihnen zur Verfügung, um weitere Informationen bereitzustellen, Fragen zu beantworten und den Patienten bei der Einleitung dieses Verfahrens zu unterstützen. Wir laden Sie herzlich ein, diese Gelegenheit zu nutzen, um Ihre Patientinnen und Patienten über die neuen Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und die Behandlungsergebnisse bei bestimmten Krankheiten zu verbessern. Bei Fragen oder zur Vereinbarung von Terminen wenden Sie sich bitte an uns oder das zuständige Dialyseteam (Tel. 4666 oder 4667)."

Die Nutzung der Maschine für Immunadsorption ist innerhalb der nächsten sechs Wochen möglich, denn so lange steht sie dem Städtischen Klinikum auf Probe zur Verfügung.

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