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Inkontinenz ist heilbar: Informationsveranstaltung im Klinikum

Im Rahmen der diesjährigen Welt-Kontinenz-Woche (19. bis 25. Juni) möchte die Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie des Städtischen Klinikum Dessau über das Tabuthema Inkontinenz aufklären.  Dafür bietet der Fachbereich am Freitag, den 23. Juni, ab 15 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Cafeteria des Klinikums an.

Obwohl mindestens jeder zehnte Deutsche unter Harn- oder Stuhlinkontinenz leidet, fällt es vielen Betroffenen schwer, darüber zu sprechen oder sich ärztliche Hilfe zu suchen.

Die Gründe für Inkontinenz sind vielfältig. Sie reichen von schwacher Beckenbodenmuskulatur oder schlaffem Bindegewebe, bedingt zum Beispiel durch Schwangerschaft, Geburt, Wechseljahre, Alter, Operationen über Funktionsstörungen der Blase oder des Darms, zum Beispiel Reizblase oder überaktive Blase und über Abflussstörungen, beispielsweise durch Senkung der Gebärmutter bis hin zu neurologischen Ursachen und bestimmten Erkrankungen.

Doch mehr als die Hälfte der Betroffenen geht nicht zum Arzt – und bleibt deswegen unbehandelt. Dabei ist Inkontinenz in den meisten Fällen linderbar und oft sogar heilbar. Aufgrund des hohen Spektrums an Therapiemöglichkeiten muss sich mit dem Problem heute niemand mehr abfinden.

Im Schulterschluss mit der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V. beteiligen sich auch die Fachexperten der Klinik für Urologie des Klinikums wieder mit einem Angebot aktiv an der Welt-Kontinenz- Woche.

„Wir möchten Betroffenen die Angst nehmen und ihnen Mut machen, sich aktiv Hilfe zu suchen. Genau dafür sind unsere Informationsveranstaltungen da“, so Dr. med. Diana Standhaft, Chefärztin der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie.

Denn erst dann könne man zusammen mit den Patienten nach Lösungen suchen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Ziel ist es, dass die Patienten durch eine optimale Behandlung ihre Lebensqualität wiedererlangen.

Die Klinik für Urologie Dessau bietet bei beiden Geschlechtern komplexe Diagnostik inklusive Video-Urodynamik an. Bei den therapeutischen Optionen sind neben der konservativen Therapie (u. a. medikamentös, Beckenbodengymnastik, Biofeedback und Elektrostimulation) auch folgende operative Verfahren Standard:

  • Implanation eines Neuromodulators der Harnblase
  • Botox-Injektion in die Harnblase durch Blasenspiegelung in Betäubung oder Narkose
  • Implantation eines Schließmuskel-unterstützenden Bändchens (TVT- oder TOT-Band)
  • Offene Operation wie Anheben der Blase durch eigenes Gewebe oder Netze
  • Inneres Aufhängen der Scheide (und Gebärmutter) mit einem Bändchen ("Sakropexie") der innere Naht von Rissen des Beckenbodengewebes (OP nach "Burch mittels Knopflochchirurgie (modernes DaVinci®-Operationssystem) oder offener Operation
  • Implantation eines künstlichen Harnblasenschließmuskel
  • 'Blasenerweiterungsplastik oder Harnblasenersatztherapie
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