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Impressionen vom Weltfrühgeborenentag

Ein Nachmittag voller Begegnungen, Lachen, persönlicher Geschichten und echter Gänsehautmomente – so lässt sich der Weltfrühgeborenentag am gestrigen Montag im Städtischen Klinikum Dessau wohl am besten beschreiben. Trotz des eher grauen Novemberwetters machten sich viele ehemalige kleine Kämpferinnen und Kämpfer mit ihren Familien auf den Weg zurück an den Ort, an dem ihr Leben einen etwas anderen Start genommen hatte.

Schon vor dem Betreten des Klinikums fiel der in warmes Lila getauchte Eingangsbereich ins Auge – die Symbolfarbe des Weltfrühgeborenentags. Im Foyer herrschte lebhaftes Treiben: Rund 20 ehemalige Frühgeborene, inzwischen fröhliche und neugierige Kinder, begegneten den Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten, die sie in ihren ersten Lebensstunden und -tagen begleitet hatten. Es wurde viel gelacht, erzählt – und hier und da auch still eine Träne der Rührung weggewischt.

Besonders bewegend war die Rückkehr der sechs Monate alten Hilda, die zusammen mit ihrem Bruder Hermann und ihren Eltern zum ersten Mal an der Veranstaltung teilnahm. Ihr Start ins Leben war alles andere als leicht: Zu früh geboren und mit einem Lungenriss musste sie in den ersten Tagen intensivmedizinisch versorgt werden. Umso schöner war es gestern zu sehen, wie aufgeweckt und fröhlich die kleine Kämpferin inzwischen in die Welt blickt.

Die Verbundenheit zwischen Pflegekräften und Familien ist auf der Neonatologie traditionell eng. „Auch wenn wir manche Familien nur selten wiedersehen – die Namen unserer ehemaligen Schützlinge sind uns schnell wieder präsent“, erzählte Stationsleiterin Schwester Birgit. „Zu erleben, wie groß die Kinder geworden sind und welchen Weg sie seitdem gegangen sind, bedeutet uns unglaublich viel.“

Auch die Leitende Oberärztin Isabel Schubert zeigte sich sichtlich bewegt: „Solche Begegnungen führen uns noch einmal vor Augen, wie wichtig und wirkungsvoll unsere tägliche Arbeit ist. Zu sehen, wie gut es den Kindern heute geht, ist für unser gesamtes Team eine der schönsten Formen der Anerkennung.“

Rund drei Stunden lang konnten die kleinen und großen Besucher nicht nur ein herzliches Wiedersehen feiern, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Der Kreißsaal sowie die Entbindungs- und Kinderintensivstation des Perinatalzentrums Level II hatten ihre Türen geöffnet. Neben jungen Paaren nutzten auch ehemalige Patientinnen die Gelegenheit, an jenen Ort zurückzukehren, an dem sie damals Tage oder Wochen zwischen Hoffen und Bangen verbracht hatten. Für einige von ihnen war der Rundgang ein sehr persönlicher Moment, geprägt von Erinnerungen – und von großer Dankbarkeit.

Der Nachmittag bot damit nicht nur viele Eindrücke, sondern auch eine Einladung, das Thema Frühgeburtlichkeit bewusst in den Blick zu nehmen. Weltweit wird am 17. November an die besonderen Herausforderungen erinnert, denen Frühgeborene und ihre Familien begegnen. Das Klinikum Dessau setzt dazu jedes Jahr ein sichtbares Zeichen: Auch gestern Abend leuchtete das Hauptgebäude wieder in kräftigem Lila – als Teil der internationalen Aktion „Purple for Preemies“.

Ein Tag voller Dankbarkeit, Freude und Verbundenheit – und ein starkes Signal für alle, die den Allerkleinsten den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen.

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