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Implantate helfen bei Kreuzschmerzen

Patienten mit Schmerzen im Lendenwirbelbereich tippen oft auf einen Bandscheibenvorfall. Doch nicht immer trifft diese „private Diagnose“ zu. In vielen Fällen sind es Veränderungen am Iliosakralgelenk (ISG), der Verbindung von Kreuz- und Darmbein, welches die Wirbelsäule und Becken verbindet, die Schmerzen verursachen.

„So können etwa jahrelange Schreibtischarbeiten und lange Autofahrten in wenig rückenschonenden Positionen den Gelenken zu schaffen machen und Schmerzen, das sogenannte ISG-Syndrom, verursachen. Zunächst wird immer versucht werden, die Beschwerden mit Infiltrationen und Krankengymnastik zu lindern. In vielen Fällen ist dies jedoch nicht möglich, sodass die Schmerzen nach kurzer Zeit wieder auftreten. Für Betroffene bedeutet dies häufig die Einnahme von hochdosierten Schmerzmitteln. Auf Dauer ist dies jedoch keine Lösung“, so Priv.-Doz. Dr. med. Robert Rotter, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Städtischen Klinikum Dessau.

Um die Lebensqualität der Betroffen nachhaltig zu verbessern, bietet die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie eine innovative Operationsmethode an. Das ISG-Syndrom kann mithilfe eines minimalinvasiven Eingriffs erfolgreich behoben werden. Voraussetzung ist, dass das Iliosakralgelenk eindeutig als Verursacher der Schmerzen identifiziert wurde und alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden.

Chefarzt Dr. Rotter setzt den vom ISG-Syndrom Betroffenen in einem 40-minütigen Eingriff drei dreieckige, titanbeschichtete Implantate (iFuse-Implantat®) in das Kreuz- und Darmbein ein, die das Gelenk stabilisieren. „Die operierten Patienten berichten  von einer sofortige Schmerzlinderung. Diese Aussagen werden auch durch internationale Studien gestützt“, so Dr. Rotter.

In den Wochen nach dem Eingriff verwachsen die Dreiecksimplantate – dank einer speziellen porösen Oberflächenbeschichtung, bekannt aus der Hüftprothetik – schonend mit dem umliegenden Knochen. Nach kurzer Zeit können die meisten Patienten ihrem gewohnten Alltag wieder ohne Einschränkung nachgehen. Ein weiterer Vorteil: Die Kosten für die Behandlung mit den iFuse-Implantaten übernimmt die Krankenkasse.

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