Hilfe für infizierte COVID-19-Risikopatienten durch Antikörpertherapie
Seit dem Frühjahr können sich COVID-19-Risikopatienten am Städtischen Klinikum Dessau mit Antikörpern teilstationär behandeln lassen. In der eigens dafür ins Leben gerufenen Therapiestation werden die Medikamente Casirivimab / Imdevimab bzw. Bamlanivimab / Entesevimab eingesetzt.
Angesprochen werden in erster Linie sogenannte Risikogruppen. So ist die Therapie für Menschen mit einer Störung des eigenen Immunsystems, z.B. durch Krebserkrankungen, Chemotherapie oder Organtransplantation, mit Übergewicht (BMI von 35 und darüber), Diabetes mellitus, hohem Alter, Lungenerkrankungen, Hypertonie, Herzerkrankungen, chronischen Nierenerkrankungen, Down-Syndrom oder Rheumatischen Erkrankungen gedacht.
„Positive Risikopatienten, die während der ersten drei bis sieben Tage nach der Diagnose oder dem Auftreten der Coronainfektion zur Antikörperbehandlung ins Klinikum kommen und noch keine schweren Symptome haben, können die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs deutlich abmildern“, so die Leitende Oberärztin Dr. med. Judith Pannier.
Besonders bei Risikopatienten kann die Zeit zwischen Diagnose und dem Auftreten schwerer Symptome lebensentscheidend sein. „Ziel muss es sein, das Eindringen des Coronavirus in die Zellen zu verhindern und dadurch auch das Risiko eines schweren Verlaufs und einer daraus resultierenden intensivmedizinischen Behandlung zu minimieren. Ich möchte an dieser Stelle die niedergelassenen Kollegen bitten, bereits nach der Diagnose die betreffenden Patienten über das Therapieangebot zu informieren oder direkt ans Klinikum zu überweisen. Die nach der Infektion nur schwer aufzuhaltenden Entzündungsprozesse seien das eigentliche Problem“, betont die Oberärztin.
Die Antikörpertherapie läuft mit sehr gutem Erfolg. Die bisherigen Zahlen legen nahe, dass durch die Antikörpertherapie der Anteil der schweren Krankheitsverläufe bei Risikopatienten mit COVID-19 um mehr als 50 Prozent gesenkt werden konnte. Hierdurch wurde auch unsere Intensivstation deutlich entlastet. Bislang wurden am Klinikum 35 Patienten mit der Antikörpertherapie behandelt, von denen lediglich zwei intensivmedizinisch versorgt werden mussten. Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes nach Einweisung bei positiver PCR konnte ebenfalls halbiert werden.
Die angebotene Antikörpertherapie ist nur bei erwachsenen Risikopatienten möglich, die sich möglichst früh, d.h. während der ersten drei bis sieben Tage, nach Beginn der COVID-Infektion melden.
Voraussetzungen:
- Idealerweise ein Einweisungsschein des Hausarztes
- Schriftlich vorliegender positiver SARS-CoV-2-PCR-Test
Terminabsprache: Montag bis Freitag von 7:00 -15:30 Uhr unter 0340 501 - 1275 oder - 1267
Für Rückfragen von Niedergelassenen und Zuweisern stehen Ihnen Chefarzt Prof. Dr. med. Gerhard Behre und die Leitende Oberärztin Dr. med. Judith Pannier unter 0340 501 – 1275 oder - 5010 (Zentrale, notfalls auch außerhalb der o.g. Zeiten) zur Verfügung.