Heart Failure Unit - Behandlung auf höchstem Niveau

Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, gehört zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland. Rund vier Millionen Menschen sind davon betroffen. Besonders ältere Menschen sind gefährdet: Bei über 75-Jährigen liegt der Anteil bei fünf bis zehn Prozent oder sogar höher. Im Jahr 2023 war Herzinsuffizienz bei etwa 37.000 Todesfällen beteiligt – und die Zahl steigt weiter.
Ein Grund dafür: Immer mehr Menschen überleben akute Herzerkrankungen wie Herzinfarkte, doch das geschwächte Herz kann seine Pumpleistung oft nicht dauerhaft aufrechterhalten. Besonders in Ostdeutschland, etwa in Sachsen-Anhalt, ist das Risiko höher als in anderen Regionen.
Priv.-Doz. Dr. med. et Dr. med. univ. Georg Fürnau, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II am Klinikum Dessau, erklärt: „Das Risiko, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken, ist für Menschen in Ostdeutschland nach wie vor höher als in den alten Bundesländern. Umso wichtiger ist es, dass qualifiziertes Personal die Behandlung übernimmt.“
Was passiert bei einer Herzschwäche?
Das Herz pumpt nicht mehr so kräftig wie nötig. Dadurch staut sich Blut zurück, Flüssigkeit lagert sich in Gewebe und Lunge ein, und der Körper gerät aus dem Gleichgewicht.
Typische Anzeichen sind:
- Atemnot, zunächst bei Anstrengung, später auch in Ruhe
- Schwellungen an Beinen, Knöcheln oder Füßen
- Müdigkeit und Leistungsabfall
- Gewichtszunahme, obwohl sich die Ernährung nicht verändert hat
- Nächtliches Wasserlassen oder Husten
- In schweren Fällen kann es zu einem akuten Pumpversagen kommen – ein Notfall, der sofort behandelt werden muss.
Die Ursachen sind vielfältig: Herzschwäche kann eine Folge von Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzklappenproblemen oder Herzrhythmusstörungen sein. Auch Herzmuskelentzündungen oder eine dauerhafte Überlastung des Herzens spielen eine Rolle. Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht oder ungesunde Ernährung können zusätzlich das Risiko erhöhen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Moderne Medikamente entlasten das Herz, stabilisieren den Kreislauf und verbessern die Lebenserwartung. Dazu gehören ACE-Hemmer, Betablocker, Entwässerungsmedikamente (Diuretika) und neue Wirkstoffe wie SGLT2-Hemmer. Fast alle Patienten benötigen eine dauerhafte medikamentöse Behandlung.
Wichtig ist auch der Lebensstil: angepasste Bewegung, salzarme Ernährung, Gewichtskontrolle und die konsequente Einnahme der Medikamente können die Beschwerden deutlich reduzieren. Ziel ist, die Symptome zu lindern, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.
In schweren Fällen sind operative Eingriffe nötig, etwa Herzklappenoperationen oder der Einsatz von Herzschrittmachern oder Defibrillatoren.
Heart Failure Unit – spezialisiert, eng betreut
Da Herzinsuffizienz oft komplex verläuft, hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) die „Heart Failure Unit“ (HFU) entwickelt. Hier stehen Patienten mit Herzschwäche im Mittelpunkt. Ein erfahrenes Team aus Kardiologen, Pflegekräften und Therapeuten sorgt dafür, dass jeder Patient individuell betreut wird.
Besondere Merkmale der Heart Failure Unit:
- Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch speziell geschultes Personal
- Modernste Diagnostik: Herzultraschall, Herz-MRT/CT, Herzkatheter
- Direkte Anbindung an Herzchirurgie und Intensivstation
- Interdisziplinäre Fallbesprechungen für jeden Patienten
- Frühzeitige Entlass- und Nachsorgeplanung zusammen mit Hausärzten und niedergelassenen Kardiologen
Dr. Fürnau beschreibt das Konzept so: „Herzinsuffizienz ist eine chronische Erkrankung, die nur im Team gut behandelbar ist. In unserer Heart Failure Unit arbeiten Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten Hand in Hand – mit dem Ziel, Patienten so zu stabilisieren, dass sie seltener ins Krankenhaus müssen und ihre Lebensqualität erhalten bleibt.“
Die Heart Failure Unit verfügt über vier speziell ausgestattete Betten mit kontinuierlicher Überwachung. Sie liegt direkt neben Intensivstation, Überwachungsstation und Herzkatheterlabor. Die enge Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie ermöglicht alle wichtigen Eingriffe direkt vor Ort.
In täglichen Besprechungen legt das Team für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan fest. Schulungen und Aufklärung helfen den Patienten, ihre Erkrankung zu verstehen, Warnsignale früh zu erkennen und Rückfälle zu vermeiden.
Gemeinsam gegen die Herzschwäche
Herzinsuffizienz ist eine ernste Erkrankung, doch sie ist heute gut behandelbar. Entscheidend sind eine frühe Diagnose, eine konsequente Therapie und ein gut abgestimmtes Team aus Klinik, Hausärzten und Patienten selbst.
Das Klinikum Dessau zeigt mit seiner Heart Failure Unit, wie moderne Medizin, technische Ausstattung und persönliche Betreuung Hand in Hand gehen – für die bestmögliche Versorgung von Menschen mit Herzschwäche.
Herzschwäche ist kein unausweichliches Schicksal – mit der richtigen Behandlung lässt sich gut damit leben.
Für geplante stationäre kardiologische Eingriffe wie
- Herzkatheteruntersuchungen
- Herzschrittmacher- oder ICD-Implantationen
- PFO-Verschluss
können Sie Ihren Termin direkt mit unserem Team vereinbaren.
📞 0800 3405010
Für stationäre Terminvereinbarungen, Montag bis Freitag erreichbar




