Großes Interesse: Auftaktveranstaltung zum Hebammenkreißsaal
Was für ein schöner Nachmittag war das in der lichtdurchfluteten Cafeteria! Eingeladen zur interprofessionellen Auftaktveranstaltung "Hebammenkreißsaal" hatte – gemeinsam mit der Pflegedienstleitung – Susanne Bantel, Leitende Hebamme und pflegerische Bereichsleitung im Mutter-Kind-Bereich am Klinikum.
Gerne und zahlreich waren sie alle erschienen und lauschten gespannt und sehr konzentriert: Der Ärztliche Direktor Dr. med. Zagrodnick, Dipl.-Pflegewirt Daniel Behrendt, Pädiater der Kinderklinik, Pflegepersonal der Kinder-ITS und der Wochenstation, Gynäkologen und natürlich alle Hebammen unserer Klinik.
Kompetente Unterstützung gab es von der Gastreferentin Nicole Rostalski, Leitende Hebamme und Pflegerische Bereichsleitung am Universitätsklinikum Halle, wo das Arbeitsmodell "Hebammenkreißsaal" ergänzend zu den üblichen Strukturen bereits seit 2019 angeboten und gelebt wird. Dank der vierjährigen Erfahrung mit diesem Konzept weckte sie Mut und Freude für den Hebammenkreißsaal und versuchte, Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. In der anschließenden Diskussionsrunde stellte sich Rostalski den vielen Fragen der interprofessionellen Belegschaft. So gestaltete sich ein interessanter Nachmittag mit regem Austausch und vielen "Aha-Effekten".
Die Implementierung und Umsetzung dieses Versorgungskonzeptes folgt der Idee des „Verbund Hebammenforschung“ der Fachhochschule Osnabrück und stellt für die derzeitig, in deutschen Kliniken übliche Betreuung eine Innovation dar. Sie verbindet die Förderung der physiologischen Geburt mit der Selbst- und Mitbestimmung der Frauen und Paare, die Betreuung physiologischer Geburten ausschließlich durch Hebammen, sie stärkt und fördert originäre Hebammentätigkeit, sowie interventionsarme Geburtsbegleitungen und damit auch die Patienten- und Hebammenzufriedenheit.
Als eines von 25 Krankenhäusern in Deutschland – davon lediglich vier in den Neuen Bundesländern – wird das Städtische Klinikum Dessau einen hebammengeleiteten Kreißsaal in seiner Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe einrichten. Gefördert wird das Vorhaben mit rund 340.000 Euro vom Land Sachsen-Anhalt. Sozialministerin Petra Grimm-Benne sagte bei der Übergabe im Klinikum: „Wir wollen die Arbeitsverhältnisse von Hebammen verbessern, die natürliche Geburt stärken und der steigenden Anzahl von Kaiserschnittgeburten im Land entgegenwirken.“