„Gesundheitsförderung im Alter"



Mit dem Zitat von Hugo von Hofmannsthal – „Altwerden ist noch immer die einzige Möglichkeit, lange zu leben“ – eröffnete Pawel Strzelczyk, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, die diesjährige Informationsveranstaltung mit dem Thema „Gesundheitsförderung im Alter“. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Seniorenwoche 2025 erstmals in der Volkshochschule Dessau-Roßlau statt.
Unter den Gästen waren Bernd Wolfram, Seniorenbeauftragter der Stadt Dessau-Roßlau, der die Bedeutung solcher Angebote für die älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt hervorhob, und die Vorsitzende des Seniorenbeirates, Traudel Deutrich.
Neben Chefarzt Strzelczyk sprachen Oberärztin Cindy Schödel, Fachärztin für Orthopädie und Mannschaftsärztin des DRHV06, sowie Dr. Judith Pannier, Leitende Oberärztin und Fachärztin für Innere Medizin, Pneumologie, Palliativ- und Notfallmedizin. Sie beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln und machten deutlich, wie vielseitig Gesundheitsförderung im Alter sein kann.
Chefarzt Pawel Strzelczyk betonte, dass Gesundheit im Alter kein Zufall sei, sondern wesentlich von der eigenen Aktivität abhänge. Mit einem Augenzwinkern forderte er die Zuhörenden auf: „Versetzen Sie sich mal in die Zeit vor 20 Jahren.“ Prompt kam der Zwischenruf: „Da tat mir noch nichts weh!“ – worauf Strzelczyk erwiderte: „Das muss auch nicht immer so sein.“ Seine Kernbotschaft: Man ist so alt, wie man sich fühlt – und wie viel man selbst für die eigene Gesundheit tut.
Oberärztin Cindy Schödel stellte in ihrem Vortrag den Bewegungsaspekt in den Mittelpunkt: „Bewegung im Alter – ein Medikament ohne Nebenwirkungen?!“ Sie erläuterte altersbedingte Veränderungen wie Muskelabbau oder eine langsamere Nervenleitgeschwindigkeit, machte aber auch Mut: Durch regelmäßige Bewegung lassen sich viele Prozesse verlangsamen oder sogar stoppen. Ihr Appell: „Gehen Sie spazieren, machen Sie Nordic Walking, schwimmen Sie oder fahren Sie Rad – jede Bewegung hilft.“
Dr. med. Judith Pannier ergänzte praktische internistische Empfehlungen. Neben allgemeinen Tipps zur Gesundheitsvorsorge überraschte sie mit einem wichtigen Hinweis: Auch Impfungen spielen im Alter eine zentrale Rolle, etwa die Auffrischung der Keuchhusten-Impfung – besonders für Großeltern, die engen Kontakt zu Kindern haben.
Die Referenten zeigten zudem die aktuellen Entwicklungen in der Geriatrie auf. Während geriatrische Patienten vor zwanzig Jahren meist 70 bis 80 Jahre alt waren, gehören heute überwiegend 80- bis 90-Jährige zur Hauptgruppe. Der medizinische Fortschritt ermöglicht längeres Leben, bringt jedoch auch neue Herausforderungen in der Versorgung mit sich.
Zum Abschluss blieb eine klare Botschaft: Das Städtische Klinikum Dessau und das MVZ stehen älteren Menschen als verlässliche Partner zur Seite – mit einer umfassenden, auf die besonderen Bedürfnisse im Alter ausgerichteten Versorgung, insbesondere dann, wenn mehrere Erkrankungen gleichzeitig auftreten.