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Forschungsförderung zu chronisch-entzündlicher Hauterkrankung

Um hervorragende Forschung zu betreiben, müssen Wissenschaftler nicht das Land verlassen. Im Labor des Städtischen Klinikums Dessau (SKD) erforscht Dr. med. Georgios Nikolakis die Behandlung der Acne inversa, einer chronischen rezidivierenden Erkrankung des Terminalhaarfollikels, als Beitrag zur Entwicklung einer europäischen Gendatenbank.

Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB), deren Hochschulklinik der Fachbereich für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des städtischen Klinikum Dessau ist, unterstützt nun Dr. Nikolakis bei seiner Forschung mit 20.000 Euro.

Sie sehen aus wie „paar harmlose Pickel oder Knötchen“, doch diese ersten Anzeichen von Acne inversa verwechseln Betroffene mit Hautunreinheiten. Oft handelt es sich um erbsengroße, tief sitzende, schmerzhafte entzündliche Knoten, Abszesse und Fisteln unter den Achseln, in der Leiste, im Schambereich oder am Po – die Anzeichen dieser chronisch-entzündlichen Hautkrankheit sind. Ehe eine eindeutige Diagnose feststeht, kann es jedoch bis zu sieben Jahren dauern.

„Die Acne inversa hat in den letzten Jahren im Bereich der Hautkrankheiten am meisten an Bedeutung gewonnen, da sie erheblich die Lebensqualität der Betroffenen beeinflusst. Viele schämen sich. Ihnen ist es teilweise sogar unangenehm den Arzt zu konsultieren“, so Dr. med. Georgios Nikolakis, Oberarzt der Hochschulklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie

Genau hier setzt das Forschungsprojekt des 34-jährigen, in Griechenland geborenen, Facharztes für Dermatologie und Venerologie an. Das Projekt koordiniert eine europäische multizentrische Studie, in deren Rahmen 2.000 betroffene Patienten und zusätzlich 2.000 geschlechts- und alterskorrelierende Kontrollpersonen bestimmt werden sollen. Ziel ist die Etablierung neuer zielgerichteter Therapien.

„Aktuelle Therapieansätze bringen nicht immer langfristige Remissionen, also kein Nachlassen der Krankheitssymptome. Zudem wurde bislang auch nicht die genetische Anfälligkeit für die Krankheit auf große Patientengruppen untersucht. Auch die bisher nachgewiesenen Mutationen sind selten ein relevantes therapeutisches Ziel für spezifische Therapieansätze“, so der Dermatologe.

Das bewilligte Fördergeld unterstützt Dr. Nikolakis bei seiner Forschung in den kommenden zwei Jahren.

Dr. med. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Städtischen Klinikums Dessau: „Die Förderung unterstützt nicht nur die Forschung von Dr. Nikolakis, sie signalisiert gleichzeitig auch, dass wir nicht nur ein akademische Lehrlehrkrankenhaus sind, sondern auch eine ambitionierte Forschungseinrichtung." 

Laut Dr. Nikolakis ist Dessau-Roßlau so etwas wie eine Hauptstadt für diese Erkrankung. Denn das Europäische Referenznetzwerk für Hauterkrankungen (ERN) werde aus der Doppelstadt koordiniert.

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