Sotrovimab: Neues Medikament gegen Omikron
Seit dem Frühjahr 2021 können sich COVID-19-Patienten am Städtischen Klinikum Dessau mit großem Erfolg mit monoklonalen Antikörpern behandeln lassen. Zur Behandlung der immer stärker werdenden Omikron-Welle steht dem Städtischen Klinikum ab sofort ein neues Medikament zur Verfügung. Bereits am Dienstag wurden die ersten Patienten von Prof. Dr. med. Gerhard Behre, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I, und seinem Team mit Sotrovimab behandelt.
Das Covid-19-Präparat Xevudy®, das den Antikörper Sotrovimab enthält, ist auch gegen die zurzeit vorherrschende Virusvariante Omikron wirksam. Das neue Medikament zeigt „eine anhaltende Aktivität gegen alle getesteten Varianten von SARS-CoV-2, auch gegen die Omikron-Variante, so dass wir jetzt unseren Patienten erneut eine wirksame Behandlung gegen COVID-19 anbieten können“, so Prof. Behre. Sotrovimab ist bereits von der Europäischen Kommission zugelassen. Zuvor hatte bereits die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) das Medikament positiv bewertet.
Ähnlich wie das Medikament Ronapreve (Casirivimab/Imdevimab), welches bislang bei der Delta-Variante Anwendung fand, richtet sich Sotrovimab auch gegen das Spikeprotein von SARS-CoV-2. Die Antikörper verbinden sich mit dem Protein und blockieren das Abdocken des Virus an die menschliche Zelle. Das Eindringen des Virus wird dadurch gehemmt oder sogar unterbunden. Schwere oder gar zum Tode führende Krankheitsverläufe können verhindert werden.
Gedacht ist auch dieses Therapieangebot für Menschen über 55 Jahre oder für Personen mit einer Störung des eigenen Immunsystems, z.B. durch Krebserkrankungen, Chemotherapie oder Organtransplantation, mit starkem Übergewicht, Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen, Hypertonie, Herzerkrankungen, chronischen Nierenerkrankungen oder Rheumatischen Erkrankungen.
Im Gegensatz zur bisher behandelten Delta-Variante sollten Betroffene nach der PCR-Diagnose noch früher zur Therapie kommen: „Positive Risikopatienten, die während der ersten fünf Tage nach der Diagnose bzw. dem Auftreten erster Beschwerden zur Antikörper-Behandlung ins Klinikum kommen und noch keine schweren Symptome haben, können die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs deutlich reduzieren“, so Frau Dr. med. Judith Pannier, Leitende Oberärztin der Klinik für Innere Medizin I.
„Ebenso wie bei den bisher angewendeten monoklonalen Antikörpern gegen COVID-19 ist auch bei diesem Präparat nicht mit schweren Nebenwirkungen zu rechnen.“
Das Städtische Klinikum Dessau bleibt auch in der Omikron-Welle einer der Vorreiter im Bereich der monoklonalen Antikörpertherapie in Deutschland.