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Erste Habilitation seit Beginn der Kooperation mit der MHB

Für diesen freudigen Anlass hat sich Dr. med. Joachim Zagrodnick extra Krawatte und Jackett übergestreift: Dr. med. Georgios Nikolakis, Oberarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Immunologisches Zentrum, hat sich erfolgreich habilitiert. Mit einem Blumenstrauß in der Hand und anerkennenden Worten überraschte der Ärztliche Direktor den erfolgreichen Wissenschaftler: „Sie haben bewiesen, dass man auch in Dessau akademische Karriere machen kann. Sie sind der erste Doktorrand in unserem Haus, dem das seit sechs Jahren gelungen ist.“ Seit Sommer 2017 ist das Klinikum als Akademisches Lehrkrankenhaus Partner der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB). Somit ist Dr. Nikolakis der erste Mediziner des Klinikums, der sich an der MHB habilitieren konnte.

Das Forschungsgebiet des gebürtigen Griechen ist schon seit Jahren die Akne inversa. Sie sehen aus wie harmlose Pickel oder Knötchen und werden von Betroffenen oft mit Hautunreinheiten verwechselt. Es handelt sich aber um tief sitzende, schmerzhafte entzündliche Knoten, die sich in ganz unterschiedlichen Körperregionen bilden. Ehe es eine eindeutige Diagnose gibt, können Jahre vergehen. Der 37-jährige Dessauer hatte bereits 2014 seine Promotion im Bereich „3D-Hautmodelle der Talgdrüsenfoschung“  vorgelegt und die Akne inversa war für ihn ein attraktives neues Forschungsgebiet. „Die Akne inversa hat in den letzten Jahren im Bereich der Hautkrankheiten am meisten an Bedeutung gewonnen, da sie die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinflusst. Viele schämen sich. Oft ist den Erkrankten sogar unangenehm, einen Arzt zu konsultieren.“ Nicht zuletzt deswegen blieb der Dermatologe an dem Thema dran und koordiniert eine laufende europäische, multizentrische Studie mit 2.000 betroffenen Patienten und ebenso vielen Vergleichspersonen. Das Projekt wurde 2020 mit 20.000 Euro von der MHB gefördert.

Hier legte Nikolakis auch seine erfolgreiche Habilitations-Prüfung ab und darf sich nun Privatdozent nennen. „Acht Jahre“, so der Dessauer, „hat es bis zum Abschluss gedauert. Der nächste Schritt ist nun die Antrittsvorlesung am 27. Juni  in Neuruppin, einer von vier Standorten des Verbundes der MHB. Jetzt will der frische Hochschullehrer junge motivierte Kolleginnen und Kollegen fördern, die auf dem Gebiet forschen wollen. Die Betreuung eigener Doktoranden ist eine von vielen Voraussetzungen, um am Ende zum Professor ernannt zu werden. Bis es so weit ist, vergehen mindestens weitere vier Jahre.

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