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"Ein lebendiger Tisch" für den Patientenpark

Das Geheimnis ist gelüftet – der Patientenpark um ein ganz besonderes Kunstwerk reicher. Heute wurde im Beisein von 100 durchweg faszinierten Gästen die Bronze-Skulptur „Ein lebendiger Tisch“ feierlich enthüllt und offiziell an das Klinikum übergeben.

Die renommierte Dessauer Künstlerin Christine Rammelt-Hadelich beschreibt ihr Werk so: „Der Tisch vereint viele symbolische Bezüge zum Städtischen Klinikum. Er erzählt Geschichten über einen Ort, an dem Menschen geheilt werden.“ Ein Tischbein des 1,40 Meter hohen Möbelstücks ist wie der Äskulab-Stab – dem Symbol für ärztliche Ethik – geformt. Ein weiteres zeigt Szenen aus dem Klinikalltag. Das dritte ist ein aufgetürmter Bücher- und Aktenstapel. Das vierte Bein ist schlicht und funktional, aber bewegt wie ein typischer Tag im Krankenhaus.

Die Tischplatte selbst nimmt Bezug auf die langjährige Verwaltungsdirektorin Gabriele Süßmilch. Neben einem Portraitrelief von ihr stehen dort ein Kaffeegedeck mit ihrem Lieblingskuchen und ein Blumenstrauß.

Jens Krause, Beigeordneter für Gesundheit, Soziales und Bildung der Stadt Dessau-Roßlau, betonte, dass es nicht zuletzt der Courage und dem Geschick von Frau Süßmilch zu verdanken gewesen sei, dass sich das Klinikum in wenigen Jahren zu einem modernen Krankenhaus mit überregionaler Bedeutung gemausert hätte.

Dr. Joachim Zagrodnick hat lange mit der 2011 verstorbenen Verwaltungsdirektorin zusammengearbeitet. Familie sei Gabriele Süßmilch immer wichtig gewesen, und die Klinik sei Teil ihrer Familie gewesen. Entsprechend stark und rastlos habe sie sich dafür eingesetzt. Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis bei Verhandlungen skizziert der Ärztliche Direktor so: „Nur zufriedene Partner sind gute Partner. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie zufrieden sind, ist umso größer, wenn erst mal Hunger und Durst gestillt sind. Deswegen wurde Gastfreundschaft bei ihr groß geschrieben.“ Besonders gern mochte Süßmilch, die die Geschicke des Klinikums 20 Jahre gelenkt hat, Mohnkuchen mit Schokolade und Rosinen. Für Zagrodnick eine echte Kalorienbombe, der er gern auswich. Aber höflich ablehnen ging nicht. „Schon hatte ich ein zweites Stück auf dem Teller und durfte erst gehen als selbiger leer war.“

Von Christine Rammelt-Hadelich gibt es am Brunnen auf der anderen Seite der Klinik bereits die Plastik "Quelle des Lebens", die 2004 entstand. Heute dankte sie der Klinikleitung, dass sie Kunst im öffentlichen Raum pflegt. „Denn Kunst braucht Begegnung, damit sie lebt.“ Die Plastik „Ein lebendiger Tisch“ wird leben. Zum einen, weil es an ihm viele kleine Kunstwerke zu entdecken gibt, und schon allein aufgrund des Materials, das sich im Laufe der Jahre durch Witterungseinflüsse grünlich verfärben wird. Ein Grund mehr, dort öfter vorbei zu schauen.

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