Gute Nachricht für Lipödem-Patientinnen

Für tausende betroffene Frauen in Deutschland ist es eine lang erwartete Entscheidung: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den Weg dafür geebnet, dass die sogenannte Liposuktion – das operative Entfernen krankhaft vermehrten Fettgewebes – künftig als Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen anerkannt wird.
Die Entscheidung vom 17. Juli 2025 basiert auf der positiven Bewertung einer groß angelegten multizentrischen Studie (LIPLEG), die im Auftrag des G-BA durchgeführt wurde. Sie belegt den medizinischen Nutzen der Liposuktion bei Lipödem-Patientinnen und ebnet so den Weg für die flächendeckende Versorgung durch gesetzlich Versicherte – unabhängig vom Erkrankungsstadium.
Schmerzreduktion im Fokus
„Für viele betroffene Frauen ist das ein echter Meilenstein“, sagt Dr. med. Jochen Winter, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie am Städtischen Klinikum Dessau. „Die operative Behandlung ist kein ästhetischer Eingriff, sondern eine medizinisch notwendige Maßnahme zur Schmerzreduktion.“
Beim Lipödem handelt es sich um eine chronische Fettverteilungsstörung, die mit starken Schmerzen – vor allem in den Beinen, seltener in den Armen – einhergeht. Auch wenn die Erkrankung in drei Stadien unterteilt wird, treten Schmerzen oft unabhängig vom sichtbaren Fortschritt auf. Bislang übernahmen Krankenkassen die Behandlung nur in Stadium III, was viele Betroffene vor erhebliche Hürden stellte.
Versorgung mit Qualitätsstandards
Die Umsetzung des Beschlusses ist für Januar 2026 vorgesehen. Kliniken, die die Liposuktion künftig als Kassenleistung anbieten möchten, müssen bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. Dazu zählen die Erfahrung des Operateurs, eine qualitätsgesicherte Diagnostik sowie der Nachweis, dass konservative Therapien nicht ausreichend geholfen haben.
„Wir prüfen bei jeder Patientin individuell, ob eine Liposuktion medizinisch sinnvoll ist“, so Dr. Winter weiter. „Dafür nehmen wir uns die nötige Zeit – von der Anamnese bis zur Nachsorge.“
Anlaufstelle am Klinikum Dessau
Das Team der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie am Städtischen Klinikum Dessau bietet betroffenen Frauen umfassende Beratung an. Aufgrund des aktuellen Beschlusses rechnet das Haus mit einer steigenden Nachfrage nach Liposuktion.
Kontakt für Patientinnen:
📞 Sekretariat der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie – 0340 501-4115
✉️ sekretariat.pchc@klinikum-dessau.de