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Die nächsten „Generalisten“ gehen an den Start

Es war am 29. August nachmittags, als in feierlichem Rahmen die Übergabe der Zeugnisse vorbereitet wurde. Die Prüfungszeit war da eigentlich schon vorüber. Doch diesmal nicht ganz, denn eine „Prüfung“ stand den Anwesenden noch bevor und sie war schweißtreibend: Die Hitze drückte nämlich und machte aus dem Technikmuseum „Hugo Junkers“ eine Art „schnellen Brüter“.

Einen Vorteil hatte das Ganze auf jeden Fall: Das Eis musste zu Beginn der Veranstaltung keineswegs erst gebrochen werden, wenngleich die Grußreden durchaus jede für sich genommen dazu perfekt geeignet gewesen waren.

Dr. Joachim Zagrodnick, Ärztlicher Direktor des Klinikums, machte den Einstieg und sah in der Anwesenheit des Oberbürgermeisters Dr. Robert Reck, der Beigeordneten für Soziales, Bildung, Jugend und Senioren, Eter Hachmann, und des Landtagsabgeordneten Jörg Bernstein den Nachweis für die Wertschätzung des Pflegeberufes, den dieser in der Öffentlichkeit weithin genießt. Mit Stolz wies er zudem auf die 29 Kooperationspartner, mit denen die Pflegeschule die generalistische Ausbildung gemeinsam bewältigt – „Am Anfang waren es mal 14“, machte er auf die Verdoppelung aufmerksam.

Entsprechend würdigte auch das Stadtoberhaupt den erreichten Punkt im Werdegang jedes Einzelnen der 48 Absolventinnen und Absolventen als einen persönlichen Meilenstein. „Mit diesem Abschluss sind Sie bestens gerüstet, um im Gesundheitswesen einen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten“, gab er den festlich gekleideten Berufsanfängern mit auf den Weg.

Dass es im Berufsleben „solche und auch solche Tage gibt“, wo also nicht alles perfekt ist und einem auch mal Zweifel oder Enttäuschung überkommen, darauf machte in ihrer bekannt jovialen Art Eter Hachmann aufmerksam – natürlich mit einem Augenzwinkern, denn der Stolz, der aus allen Grußreden herauszuhören war, füllte an diesem Nachmittag den Saal. Und, mit einem weiteren Schmunzeln, fügte Sie entsprechend hinzu: „Sie wissen ja, die Pflege ist in der Geschichte des Menschen älter als die Medizin, denken Sie daran, wenn Sie einmal Mut brauchen.“

Als ehemaliger Berufsschullehrer am Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ konnte Jörg Bernstein auch die Gefühle seiner Berufskollegen, der Lehrerinnen und Lehrer, nachempfinden, wenn sie ihre Klassen nach drei Jahren in das Berufsleben entlassen. Die Absolventinnen und Absolventen schätzte er als dringend benötigte Fachkräfte auf dem nach diesem raren Potential ringenden Arbeitsmarkt ein, so dass jeder auch seinen Platz finden werde.

Es war an der Leiterin der Pflegeschule des Städtischen Klinikums, Diplom-Pädagogin Ute Scholz, die einzelnen Programmpunkte der Feier unter das alle verbindende Motto „Glücksmomente“ zu stellen. Ihr Dank, den sie ebenfalls mit Glücksmomenten verband, richtete sich an die Betriebsleitung für ihre positive Energie bei der Unterstützung vieler Vorhaben und Ideen, an die vielen Kooperationspartner aus der Doppelstadt und aus der gesamten umliegenden Region, aber natürlich auch an die Eltern, deren Unterstützung maßgeblich zum Erfolg ihrer Schützlinge beigetragen hat. Deren Freude lässt sich in der langen Anreise der Eltern eines Absolventen bildhaft zusammenfassen: Als die Prüfung bestanden war, setzten sie sich in Spanien ins Auto, um an diesem Nachmittag persönlich dabei sein zu können.

Mut machende Worte gab es auch von Dipl.-Pflegewirt Daniel Behrendt, dem Pflegedienstleiter des Städtischen Klinikums, der die künftigen Pflegerinnen und Pfleger aufrief, sich einzubringen, auch Vorbild für die nachrückenden Pflegegenerationen zu sein, und der als Rat gab: „Lernen Sie weiter!“

Nach einer Reihe von musikalischen Intermezzi, fröhlichen Einlagen der drei Klassen und der Lehrerinnen und Lehrer sowie weiterer Ansprachen wurden die Zeugnisse überreicht. Was diese Schwarz auf Weiß enthalten, brachten vier Dutzend Luftballons anschließend symbolisch zum Ausdruck: Hoffnung auf Erfüllung in einem Beruf, der mehr noch als andere vor allem zwei Dinge abverlangt – Empathie und Respekt. 

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